HÖRTEXTE (Kapitel 7. WETTER UND KLIMA)

2. B. Stimmung – heiter bis wolkig

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Reporterin: Heute kalt und regnerisch, morgen warm und trocken. In den letzten Jahren werden solche abrupten Wetterumschwünge immer öfter beobachtet. Manche Menschen reagieren aber auf Änderungen der Wetterlage ziemlich empfindlich. In Deutschland bezeichnet sich nämlich jeder Zweite als wetterfühlig. Ist Wetterfühligkeit wirklich eine Krankheit oder ist es eher eine Einbildung? Diese Frage haben wir an den Arzt Herrn Thomas Steinhardt gerichtet.

Herr Steinhardt (Андрей): Die letzten Studien haben gezeigt, dass Wetterfühligkeit mehr als reine Einbildung ist. Bestimmt kann ein Regen an einem trüben Herbsttag allen die Laune verderben. Doch die wetterfühligen Menschen spüren den Einfluss des Wetters nicht nur an der Stimmungslage, sondern am Allgemeinbefinden. Bei Wetterwechsel fühlen sie sich abgeschlagen und müde. Einige beschweren sich über Schlafstörungen.  Die anderen leiden an Migräneattacken oder Gelenk- und Narbenschmerzen.

Reporterin: Heißt es, dass Wetterfühligkeit eine Krankheit ist?

Herr Steinhardt: Das nicht. Das Wetter kann bei Menschen, die bereits aus anderen Gründen gesundheitliche Probleme haben, die schon bekannten Symptome verstärken.

In dem Sinne können extreme Wetterlagen – also längere Hitzeperioden sowie starke Wechsel von Hitze auf Kälte oder umgekehrt – für die Menschen mit chronischen Leiden besonders gefährlich sein. Ihr Körper muss sich schnell auf diese Änderung einstellen und das ist eine zusätzliche Belastung für den Organismus.

Reporterin: Wie erklären Sie es, dass sich immer mehr Menschen als wetterfühlig bezeichnen?

Herr Steinhardt: Den Grund für die Wetterfühligkeit sehe ich in erster Linie darin, dass die Menschen heute nicht mehr auf das Wetter trainiert sind. Unsere Lebensweise sorgt dafür, dass wir uns viel weniger als unsere Vorfahren draußen aufhalten und die Klimaanlagen nehmen unserem Körper das Anpassungstraining weg.

Reporterin: Was würden Sie in diesem Zusammenhang den wetterfühligen Menschen empfehlen?

Herr Steinhardt: Um das Wetter besser zu überstehen, ist Vorbeugung die beste Medizin. Der menschliche Organismus kann sich den Temperaturen am besten anpassen und bleibt außerdem widerstandsfähig, wenn bei jedem Wetter die frische Luft geatmet wird. Ein täglicher Aufenthalt in der Natur, bei Regen genauso wie bei Sonnenschein, ist eine gesunde Abhärtung unseres Organismus. Da Wetterfühligkeit auch eine psychische Komponente hat, empfehle ich Stress und zu wenig Schlaf zu vermeiden. Das hilft uns jedes Wetter mit positiven  Gedanken wahrzunehmen und das Leben einfach genießen.

Reporterin: Vielen Dank, Herr Steinhardt, und leben Sie wohl!

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