HÖRTEXTE (2. Schulsystem)

4. D. Schüleraustausch

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Reporter: Der Schüleraustausch ist sehr populär. Die Schülerinnen und Schüler reisen in Gruppen mit einem Lehrer oder allein in ein anderes Land. Wo leben die Schülerinnen und Schüler im Gastland?

Herr Weiss: In Gastfamilien. Wir suchen Gastfamilien, die eigene Kinder im selben Alter wie Gastkinder haben, und bereiten sie auf den Aufenthalt der Schülerinnen und Schüler aus einem anderen Land vor.

Reporter: Und wie ist das Ziel des Schüleraustausches?

Herr Weiss: Die Gastkinder, die zu uns kommen, sollten ein Interesse für die Gesellschaft mitbringen und ein Verantwortungsgefühl für ihre Umwelt. Außerdem müssen sie Deutsch sprechen und verstehen. Der Schüleraustausch gibt gute Möglichkeiten, den Familienalltag im Ausland zu beobachten und die Sprachkenntnisse zu verbessern.

Reporter: Wie lange dauert der Aufenthalt der Schülerinnen und Schüler in einem Gastland?

Herr Weiss:  Ganz verschieden. Seit 15 Jahren bringen wir für drei Wochen Schülerinnen und Schüler aus Belarus nach Deutschland. Die Schülerinnen und Schüler aus Deutschland waren auch für drei Wochen in Belarus. Die Schülerinnen und Schüler aus Polen kommen für eine Woche nach Deutschland. Wenn die Schülerinnen und Schüler aus dem Gastland nach Hause kommen, erwarten sie dann ihre ausländischen Freundinnen oder Freunde in ihrem Land.

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Mersin aus der Türkei: Ich finde das deutsche Gymnasium einfach toll. Besonders die gute Atmosphäre,die Offenheit der Schüler. Ohne Hemmungen formulieren sie ihre Meinungen. Sie haben keine Angst vor dem Lehrer. Die Stunden im Gymnasium sind meistens locker. Und das führt manchmal zu Lärm.

Janek aus Polen: Bei uns nennt und kommentiert man die Note für die Antwort vor der Klasse. Der Lehrer begründet auch mit Worten seine Bewertung. Hier haben wir aber nie eine negative Beurteilung in den Stunden gehört. 

Katja aus Belarus: Im Gymnasium gibt es Pflichtfächer und Wahlfächer. Und die Sitzordnung ist anders als bei mir im Gymnasium. In meiner Klasse kann ich nur die Rücken von meinen Kameraden sehen. Hier stehen die Tische so, dass jeder jeden sehen kann, man kann auch gut gemeinsam arbeiten. Das finde ich viel bequemer. Die Schüler haben hier auch manchmal Stress wegen der Noten.

Darja aus Russland: Es ist schwer, das deutsche und das russische Schulsystem zu vergleichen, weil es ganz anders aufgebaut wird. In Deutschland machen die Jugendlichen das Abitur erst nach dem dreizehnten Schuljahr. In Russland legen wir die einheitliche staatliche Prüfung (Prüfung zum Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung) im elften Schuljahr ab. Im Unterschied zu Deutschland gibt es  in den staatlichen Schulen in Russland keinen Religionsunterricht.

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Reporter: Katja, du hast an dem deutsch-belarussischen Schüleraustausch teilgenommen. Warum gerade du?

Katja: Ich gehe zum Gymnasium in Witebsk und meine erste Fremdsprache ist Deutsch. Deutsch lerne ich seit der ersten Klasse und spreche gut Deutsch. Ich möchte später in Deutschland studieren. Und ich wurde von meiner Klasse gewählt.

Reporter: Was hast du von diesen 10 Tagen erwartet? 

Katja: Es war immer mein Traum, Deutschland und seine Kultur, seine Menschen kennenzulernen. Ich will in der Zukunft Geschichte studieren.

Reporter: Was haben dir diese zehn Tage gebracht?

Katja: Mein Traum ging in Erfüllung. Der Schüleraustausch ist eine gute Möglichkeit, nicht nur in der Schule Deutsch zu lernen, sondern auch im Land der Sprache. Zwei Wochen in Deutschland die Sprache zu sprechen und das Land zusammen mit anderen Jugendlichen kennenzulernen, das ist toll! Das Gymnasium hat für uns ein interessantes Programm vorbereitet. Es gab viele Ausflüge. Zum Beispiel, ich war in Berlin und habe dort die Berliner Mauer, die Weltuhr, das Brandenburger Tor und viele andere Sehenswürdigkeiten gesehen. Ich habe auch neue Freunde kennengelernt.

Reporter: Hattest du vor der Reise das Gefühl, dass deine Deutschkenntnisse nicht genug sind?

Katja: An den ersten Tagen  ja. Aber mit jedem Tag ging es besser mit dem Verstehen. Im Literaturunterricht und Geschichtsunterricht gab es Schwierigkeiten. In der Gastfamilie habe ich die Erwachsenen gut verstanden, aber die Kinder nicht besonders gut, denn sie haben zu schnell geredet. Um meine Deutschkenntnisse zu erweitern, habe ich auch ein Sprachseminar besucht.