HÖRTEXTE (2. Freizeit und Hobbys)
3. C – Hobbys in meiner Familie
Lektion 2-C.
Aufgabe 1. Hör die den Textausschnitt. Sind die Aussagen richtig oder falsch?
Unser Familienhobby
In unserer Familie hatten wir alle das gleiche Hobby. Vater und Mutter, Brüder und Schwestern – alle hatten wir eine große Vorliebe für Bücher. Als wir noch Kinder waren, hatten wir schon ein kleines Regal für unsere Bilderbücher. Und wir haben dieses Regal immer größer und größer gemacht.
Mit 12 Jahren wollte ich bereits keine Indianer-Geschichten und Abenteuerbücher mehr lesen. Deshalb bin ich oft in der Bibliothek meines Vaters auf Entdeckungen gegangen. Hier waren ernste Bücher von Dickens1, Dumas2, Zola3, von Tolstoi, Dostojewski. Wie spannend war die Welt in diesen Büchern!
Ich habe jedes Buch nicht nur einmal gelesen, ich habe es mehrere Male gelesen. In meiner Familie war es so, dass man das Verb «lesen» in allen Formen gebraucht hat: ich lese, du liest, wir lesen. Nur der Imperativ «Lies!» und «Lest!» hat keine Verwendung gefunden.
In meiner Familie konnten alle stundenlang lesen. Meine Schwester Ilse hat noch viel mehr als ich gelesen. An einem Morgen bin ich in Vaters Arbeitszimmer gekommen, weil ich mir ein Buch holen wollte. Da habe ich dort Ilse gefunden. Sie hat im Nachthemd auf einem Stuhl gestanden. In einer Hand hatte sie ein aufgeschlagenes Buch, in der anderen - eine Kerze. So hatte sie hier gestanden und schon seit Mitternacht gelesen.
Einmal wollte unsere Tante mit Ilse eine weite Reise machen, weil sie immer gute Noten aus der Schule mit nach Hause gebracht hat. Am Abend vor der Abreise hat sie ihren Koffer gepackt. Die Mutter wollte ihr um halb elf «Gute Nacht» sagen, aber Ilse war noch nicht fertig. Sie hat auf dem Koffer gesessen und Zeitungen gelesen. Es waren ganz alte Zeitungen. Ilse wollte darin eigentlich ihre Schuhe einpacken. Sie hatte die Zeit und den Koffer vergessen, und Mutter musste ihr beim Packen helfen. Doch meine Schwester hat nicht nur sehr viel gelesen, sie konnte auch immer etwas Schönes und Interessantes erzählen.
Lektion 2-C
Aufgabe 4. Die Schüler berichten über das Lesen. Hör zu. Wem gehören folgende Aussagen: Klaus oder Tina?
Tina
Ich lese sehr gerne. Es macht Spaß, es ist teilweise interessant, spannend oder aber auch langweilig. Im Gymnasium lerne ich Französisch, aber ich lese lieber deutsche als französische Bücher, weil ich sie besser verstehe. In den Büchern sind viele Ausdrücke, die mir in der Schule sehr nützlich sind. In verschiedenen Büchern ist auch vieles erklärt über Tiere, Länder, Pflanzen u.s.w. Aber ich lese nicht nur für die Schule. Ich mag Fantasy- Romane besonders, aber auch die anderen Erzähl-Formen interessieren mich. Beim Lesen muss man im Gegensatz zum Fernsehen sehr viel fantasieren, denn der Leser muss sich in seinem Kopf ein Bild von dem Gelesenen machen. Außerdem wirkt Lesen auch sehr entspannend, denn man kann den Alltag vergessen und man leidet nur noch gemeinsam mit den Romanfiguren.
Klaus
Auf Reisen lese ich auch immer. Lesen ist eigentlich ein guter Zeitvertreib. Ich lese immer im Flugzeug, im Zug, aber nicht im Auto, da wird mir schlecht vom Lesen. Ich lese auch abends beim Schlafengehen. Ich lese aber lieber zu Hause in meinen eigenen Büchern als die Geschichten aus den Lehrbüchern in der Schule. Die finde ich langweiliger. Aber das Lesen bedeutet mir nun doch nicht soviel, dass ich sage, eine Tag ohne Lesen ist ein verlorener Tag. Wenn ich Lust habe, dann lese ich einfach alles, was ich finde. Wenn mir ein Buch gut gefällt, lese ich es zweimal. Bücher die ich nicht verstehe, (das merke ich ja gleich am Anfang) lese ich nicht zu Ende, denn wenn ich nichts verstehe, macht es mir ja auch keinen Spaß.
Lektion 2-C
Aufgabe 8-a. Lies den Zeitungsartikel.
Wie findest du das Hobby von Gunther Bauer?
Opa Gunther Bauer häkelt Puppen wie am Fließband1
Häkeln ist nur etwas für ältere Damen? Von wegen2. Im Hause Bauer ist die Kunst des Häkelns Männersache. Jeden Abend beginnt Gunther Bauer aus Ulm mit dem Häkeln und schafft, wenn es gut geht, eine komplette Wollpuppe. Inzwischen ist der 85-Jährige sogar Mitarbeiter eines Internet-Portals namens "Oma Schmidts Masche". "Das ist mein Arbeitsplatz, ab abends um halb acht", sagt Gunther Bauer. Er nimmt in seinem braunen Ledersessel Platz, den Fernseher im Blick, die Häkelnadel3 in der Hand, die Wollfäden4 zwischen den Fingern. Der Rentner trägt ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift "Ich bin nicht alt, ich bin ein Klassiker!". Neben sich auf dem Boden hat er viele Schachteln mit bunter Wolle stehen. Neben der Bücherwand stapeln sich fertige Puppen in allen Farbvariationen. "Keine Puppe ist wie die andere", sagt der Opa Gunther stolz. Vor drei Jahren hat Gunther Bauer das Häkeln für sich entdeckt. Und das hat so begonnen: "Mein Enkel Christopher hat in der Schule Handarbeit gehabt und ist nicht fertig geworden. Meine Tochter hat die Puppe dann fertig gehäkelt". Dann habe ich gedacht: "Das kann ich auch. Das haben wir ja alles als Kinder gelernt, Nähen, Stricken, Häkeln. Das ist schon lange her, aber ich habe das schnell wieder gelernt". Die Puppen kann Opa Gunther jetzt sehr schnell machen. Für eine Puppe braucht er etwa drei Stunden. Seine Puppen verkauft er im Internet, oder verschenkt sie an seine Verwandten und Bekannten. Herr Bauer hat aber noch andere Freizeitbeschäftigungen. Er ist drei Monate im Jahr auf einer Hütte in den Bergen zum Skifahren. Im Sommer wandert er mit seinen Kindern, oder fährt Rad. Er spielt gern Schach mit seinem Enkel Christopher und chattet mit ihm im Internet. Eine Beschäftigung hat der aktive Opa immer.
(Von Michael Ruddigkeit)