Hörverstehen

Kapitel 1

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Den autoritären Erziehungsstil nennt man auch „Elterndiktatur“. Ein Grundprinzip dieses Stils ist, dass Kinder eine „starke Hand“ und strenge Regeln ohne Kompromisse brauchen. Merkmale des autoritären Erziehungsstils sind hohe Erwartungen, Belohnung und Bestrafung, Befehle und Anordnungen an das Kind. Die meisten Aktivitäten werden von den Eltern bestimmt. Das Kind ist den Erwachsenen untergeordnet und wird in seinem Verhalten und Denken gelenkt. Autoritäre Eltern stellen hohe Anforderungen an ihr Kind und geben ihm wenig emotionale Unterstützung. Durch die strengen Regeln und Befehle hat das Kind keine Möglichkeit, sich zu entfalten und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Kinder, die autoritär erzogen werden, sind diszipliniert und gehorsam, aber nicht selbstständig, entwickeln keine Kreativität oder Eigeninitiative. Außerdem zeigt sich bei ihnen häufiger ein geringes Selbstwertgefühl.

Beim liberalen Erziehungsstil verhalten sich die Eltern dem Kind gegenüber eher passiv. Es werden nur minimale Grenzen gesetzt, so dass das Kind im Wesentlichen sich selbst überlassen wird. Es gibt keinen klaren Rahmen, der Orientierung und auch Sicherheit bietet. Bei diesem Stil verhalten sich die Eltern eher gleichgültig und uninteressiert, sie versuchen, nur das zu tun, was nötig ist. Im Extremfall vernachlässigen Eltern ihre Kinder. Kindern, die liberal erzogen wurden, fällt es später schwer, Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen. Sie haben auch Schwierigkeiten, sich anzupassen und die geforderten Leistungen zu zeigen, denn in der Schule gibt es klare Regeln und Vorschriften, an die man sich halten muss.

Beim demokratischen Erziehungsstil sind Kinder und Eltern gleichberechtigte Partner. Ein Kind hat die Möglichkeit, viele Dinge selbst zu bestimmen und zu erproben. Alle wichtigen Entscheidungen werden von den Eltern mit ihrem Kind besprochen. Das Kind erhält Vorschläge, bei denen die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder beachtet und berücksichtigt werden. So kommt es zur Förderung von Eigenaktivität, Eigeninitiative und Selbstständigkeit. Bei Problemen gibt der Erzieher Lösungsmöglichkeiten zur Auswahl vor. Das Kind genießt Wärme, Zuneigung, Akzeptanz der Eltern. Durch den demokratischen Erziehungsstil erlernt das Kind viele Kompetenzen, die für das spätere Leben wichtig sind, wie z.B. ein gesundes Selbstbewusstsein, das Verständnis für Mitmenschen, Teamfähigkeit und Selbstständigkeit. Der demokratische Erziehungsstil bringt es aber auch mit sich, dass es immer wieder zu Diskussionen zwischen den Eltern und dem Kind kommt, was viel Zeit und Geduld erfordert.

Bei einem negierenden Erziehungsstil beeinflussen die Eltern das kindliche Verhalten überhaupt nicht. Im Grunde genommen findet überhaupt keine Erziehung statt. Die Erwachsenen verhalten sich absolut passiv, sind unbeteiligt und gleichgültig. Es werden keine Regeln vorgegeben, es gibt keinen Rahmen, der dem Kind Sicherheit geben kann. Die Entwicklung des Kindes hängt vom Zufall ab. Solche Kinder spüren keine emotionale Beziehung und Zuneigung und erfahren auch keine Orientierung, haben später riesige Probleme und können keine Beziehung zu anderen Menschen aufbauen, haben starke Minderwertigkeitsgefühle.

 

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Franziska, 17: Eigentlich verstehen wir uns ganz gut, aber meine Eltern leben schon anders als ich, so will ich nicht leben. Ihr Pflichtgefühl, dieses Bewusstsein, dass manche Sachen unbedingt gemacht werden müssen, zum Beispiel, bei der Schule oder im Haushalt, das ist sehr ausgeprägt bei ihnen. Na ja, die Wichtigkeitskategorien, die sind bei mir ganz anders.

Nadine, 16: Meine Eltern glauben, alles zu wissen! Sie urteilen über meine Hobbys, meine Kleidung, meine Zukunft, sogar über meine Freunde, die sie nicht kennen! Das nervt mich unheimlich! Ich finde, sie sollten auf mich und meine Freunde toleranter reagieren.

Markus, 17: Was mich auf die Palme bringt, ist das ständige Gerede über meine Noten, über die Schule, Klassenarbeiten, Prüfungen, Abitur. Und wenn ich mal schwänzen wollte, weil mir anderes wirklich wichtiger war, gab es immer einen Krach!

Anton, 15: Meine Eltern meinen, dass ich verwöhnt und egoistisch bin, dass ich mich zu Hause nur bedienen lasse. Aber das stimmt überhaupt nicht! Ich räume doch mein Zimmer selber auf! Und sie verlangen immer bessere Noten von mir, das ist stressig.

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Andrea, 40: Mein Mann und ich, wir beide arbeiten hart, damit unsere Tochter ein besseres Leben hat: die besten Klamotten, die neuesten Gadgets, die tollsten Reisen. Aber sie schätzt das überhaupt nicht! Sie ist mit allem unzufrieden, und ich verstehe nicht, woran das liegt. Sie tut so, als ob es ganz selbstverständlich wäre, dass sie alles hat. In ihrem Alter hatten wir nichts und waren jedoch viel glücklicher.

Ralf, 39: Meinem Sohn sind seine Freunde sehr wichtig. Das kann ich natürlich ganz gut verstehen, aber manchmal kränkt es mich, wenn Leo auf mich nicht hört. Ich könnte ihm einen guten Tipp geben, ich bin doch erwachsener, hab mehr Erfahrungen. Aber er will überhaupt nichts hören!

Erika, 40: Mich stört an meiner Tochter, dass sie so unpünktlich und undiszipliniert ist. Ich befürchte, dass sie deshalb später im Beruf viele Schwierigkeiten hat. So kommt man doch im Leben nicht vorwärts!

Martina, 38: Jakob sollte wirklich ordentlicher sein! Wenn er aus der Schule kommt, schmeißt er seine Sachen überall in der Wohnung herum. Ihn dazu zu bringen, wenigstens sein Zimmer aufzuräumen, ist immer ein riesengroßes Problem, deswegen haben wir ständig Streit. Diese Unordentlichkeit stört mich immer wieder.

 

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Maria: Streit gibt es in jeder Familie, das ist normal. Wichtig ist aber, dass man sachlich bleibt und nicht zu emotional reagiert. Und nach dem Streit muss man sich entschuldigen können oder auch dem anderen verzeihen.

Till: Bei einem Konflikt gibt es immer zwei Seiten. Wer versteht, dass es zwei „richtige“ oder vernünftige Meinungen oder Standpunkte geben kann und daher jeder sozusagen „ein bisschen Recht hat“, findet schneller einen Kompromiss.

Lina: Ich finde, dass es normal ist, dass man wütend wird, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es sich wünscht. Aber man darf auf gar keinen Fall seine Aggression und Wut an anderen auslassen! Lieber in ein Kissen boxen oder eine Runde durch den Garten rennen!

Ron: Ich halte es für wichtig, dass man nach einem Konflikt die Initiative ergreift und den ersten Schritt zur Versöhnung macht. Und auch, dass man nach einem Streit nicht nachtragend ist. Dass man mit Konflikten umgehen kann, ist im Leben wirklich wichtig.

 

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Moderatorin: Jede Familie hat sie: Traditionen, die wir von unseren Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern geerbt haben und an unsere Kinder weitergeben werden. Neben den klassischen Traditionen wie Weihnachten, Ostern und Silvester haben viele Familien ihre eigenen verrückten Rituale: Dinge, die man zusammen macht – und sein Leben lang nicht vergisst. Ist es wirklich so wichtig, Traditionen zu haben und zu pflegen? Danach fragen wir die Berliner Familienpsychologin Frau Dr. Kranz. Guten Morgen, Frau Kranz. Herzlich willkommen bei uns im Studio!

Frau Dr. Kranz: Guten Morgen!

Moderatorin: „Das ist bei uns so Tradition“. In diesem kleinen Satz schwingt viel mit. Warum sind die Familientraditionen eigentlich wichtig?

Frau Dr. Kranz: Typische Traditionen bringen Farbe, Freude und Festlichkeit in unser Leben. Sie helfen uns, das Jahr zu strukturieren und geben uns Gelegenheit, regelmäßig etwas ganz Besonderes zu machen. Man muss diese Besonderheiten pflegen, damit auch Ihre Kinder einmal sagen können: „In unserer Familie haben wir immer … “

Moderatorin: Wie kann man Familientraditionen schaffen?

Frau Dr. Kranz: Überlegen Sie einmal, was Ihre Familie eigentlich ausmacht, welche Identität Sie als Familie haben. Dazu gehören alltägliche Gewohnheiten, das gemeinsame Frühstück oder eine Gute-Nacht-Geschichte für die Kleinen. Es kann eine typische Familienbegrüßung oder ein Tischgebet vor dem Essen sein, genauso wie das Feiern von Festen. Aber es gibt natürlich noch viele andere Möglichkeiten für eine Familie eigene Traditionen einzuführen und diese dann natürlich auch zu pflegen.

Moderatorin: Können die Traditionen auch erziehen?

Fr. Kranz: Ja, natürlich. Ihre Bedeutung ist groß, denn sie geben den Kindern Werte mit auf den Weg, die sie im Leben brauchen werden. Zum Beispiel, Geduld, wenn am Heiligen Abend vor der Bescherung erst noch gemeinsam musiziert wird. Oder Rücksichtnahme, wenn zugunsten des „Familienkaffees“ die Verabredung mit Freunden verschoben wird.

Moderatorin: Sie haben vorher angedeutet, dass die Traditionen den Alltag strukturieren. Könnten Sie es bitte erklären?

Fr. Kranz: Gerne. Für Kinder sind „Stunden“, „Wochen“ und „Monate“ noch abstrakte Begriffe. Nicht zu wissen, was morgen ist, das bereitet Kindern häufig Unbehagen. Feste, Rituale, regelmäßig wiederkehrende Ereignisse schaffen verlässliche Strukturen und helfen den Kindern, die Welt zu verstehen, und geben ihnen Sicherheit, sowohl alltäglich in Kleinigkeiten als auch über ein ganzes Jahr betrachtet. Das Eierfärben vor Ostern oder Plätzchenbacken vor dem ersten Advent vermitteln eindrücklich: „Nun ist es bis Ostern /Weihnachten nicht mehr lange hin!“

Moderatorin: Danke schön für ein interessantes Gespräch!

 

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MEINE TANTE GERTRUD

Hab ich euch schon von meiner Tante Gertrud erzählt? Nein? Dann passt gut auf! Tante Gertrud ist die Kusine meiner Oma. Sie war schon immer sehr träumerisch und nicht sehr fleißig! Sie hat nicht gern im Laden des Vaters gearbeitet, viel lieber hat sie über den Büchern gesessen oder ist im Wald spazieren gegangen. Einmal war ihr Vater krank und konnte nicht im Laden arbeiten. Er hat Tante Gertrud darum gebeten, den Laden aufzumachen und Kunden zu bedienen. Aber wisst ihr, was weiter passiert ist? Tante Gertrud hat die ganze Nacht einen Roman gelesen und ist am nächsten Morgen zu spät aus dem Bett gekommen. Der Laden war den ganzen Tag geschlossen! Niemand im Dorf konnte etwas kaufen! Der Vater war außer sich vor Wut. Sie haben fürchterlich gestritten. „Fort mit dir!“ hat der Vater geschrien. Und Tante Gertrud ist wirklich weggefahren. Wollt ihr wissen, wohin? Nach Brasilien! Und könnt ihr euch vorstellen? Jetzt hat sie dort einen Laden! Sie war schon verrückt, meine Tante Gertrud.

 

Kapitel 2

2A_8b. Hören Sie das Interview und lösen Sie die Aufgaben.

Interview mit dem Altenpfleger

J – Journalist

M – Mark

J: Mark, Sie sind von Beruf Altenpfleger. War das Ihr Traumberuf?

M: Mein Traumberuf war ursprünglich Arzt und später Krankenpfleger. Nach der Schule habe ich zuerst eine Ausbildung als Krankenpfleger gemacht und habe mich durch zusätzliche Kurse qualifiziert. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Ich bin sehr zufrieden mit meinem Beruf! Ich möchte keinen anderen, und insofern kann man ihn schon als meinen Traumberuf bezeichnen.

J: Mark, Sie haben gesagt, dass Sie sozusagen ein gelernter Krankenpfleger sind. Ist das vorgeschriebene Reihenfolge, also zuerst Krankenpflege und dann Altenpflege?

M: Früher war Altenpflege tatsächlich ein Teil der Krankenpflege. Mit der Zeit hat sich aber ein eigenständiges Berufsbild «Altenpfleger» mit einem völlig anderen Aufgabenverständnis entwickelt, das sich deutlich vom Krankenpfleger unterscheidet. Das sieht man auch an der Bezeichnung für die betreuten Personen: In der Krankenhauspflege nennt man sie Patienten, in der Altenpflege spricht man immer häufiger vom «Kunden». Die Senioren bestellen ja individuell ausgewählte und speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Pflege-oder Versorgungsmaßnahmen und bezahlen diese auch. Die werden ja nicht vom Arzt verordnet.

J: Worin unterscheidet sich inhaltlich die Ausbildung des Altenpflegers von der des Krankenpflegers?

M: Die Ausbildung zum Altenpfleger umfasst -außer der Krankenpflege – auch sozialpflegerische und betreuende Aspekte. Das heißt, der Altenpfleger unterstützt den alten Menschen natürlich bei der täglichen Körperpflege, beim Essen, beim Anziehen. Und er verabreicht Medikamente und macht medizinische Anwendungen unter ärztlicher Aufsicht. Der Altenpfleger betreut und berät alte Menschen auch in ihren persönlichen und sozialen Angelegenheiten. Das könnte beispielsweise die Begleitung bei Behördengängen sein. Er muss das soziale Umfeld einer Person, zum Beispiel die Familienangehörigen, mit in die Pflegeplanung einbeziehen. Und manchmal muss er sogar mithelfen, die Freizeitgestaltung alter Menschen zu organisieren.

J: Eine weitere Frage: Wie lange dauert die Ausbildung?

M: Die Ausbildung zum Altenpfleger dauert drei Jahre. Sie umfasst mindestens 2100 Stunden Unterricht und mindestens 2500 Stunden praktische Ausbildung. Voraussetzung ist die Mittlere Reife.

J: Mark, wo kann man als Altenpfleger arbeiten, außer in einem Altenheim?

M: Man kann in Rehabilitationskliniken arbeiten oder in Klinikabteilungen, die auf die Behandlung altersbedingter Erkrankungen spezialisiert sind. Man kann auch bei ambulanten Altenpflegediensten arbeiten, dann führt man im Rahmen der ambulanten Pflege Hausbesuche durch.

J: Das sind wirklich sehr viele verschiedene Möglichkeiten! Da werden Sie wohl kaum arbeitslos werden! Zum Schluss noch eine persönliche Frage, Mark: Es ist doch sicher nicht leicht, diesen Beruf auszuüben, wenn man ihn wirklich gewissenhaft macht. Wie werden Sie damit fertig?

M: Es stimmt schon, dass dieser Beruf auf die Seele geht – von der körperlichen Belastung will ich jetzt mal gar nicht reden. Man ist jeden Tag mit den Leuten zusammen, da entwickeln sich Freundschaften, die ganz plötzlich zu Ende gehen können. Es ist ganz wichtig abzuschalten, wenn man mit dem Dienst fertig ist. Und dass man ein aktives Privatleben hat, ist wichtig, eine gute Beziehung, gute familiäre und freundschaftliche Kontakte. Es wäre auf jeden Fall falsch, die Probleme aus der Arbeit ins Privatleben zu tragen, das wäre bei diesem Beruf eine Katastrophe.

J: Mark, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

 

2A_8d. Hören Sie das Interview noch einmal an und notieren Sie alle Informationen zum Berufsfeld „Altenpfleger“.

 

2A_12c. Hören Sie den Text und bringen Sie die Sätze in die richtige Reihenfolge. 

Ein Influencer postet täglich in sozialen Netzwerken neue Fotos von verschiedenen modischen Outfits. Und mehrere Tausend, ja manchmal sogar Millionen Fans schauen sich das an! Dass das für einen Werbespezialisten aufregend ist, ist ja klar. Der Influencer thematisiert in seinem Blog oder auf seinem Kanal ein Produkt, er stellt es vor, hält es vielleicht in die Kamera, empfiehlt es ganz direkt. Dafür bekommt er von Unternehmen eine Gegenleistung: Er erhält zum Beispiel das Produkt umsonst oder ein Honorar, wenn seine Follower anschließend über einen Link direkt etwas kaufen. Dabei profitiert das Unternehmen davon, dass Follower Influencer als Experten betrachten und ihrer Meinung vertrauen.  Ca. 50% der Jugendlichen geben in den Umfragen an, dass sie schon ein Produkt gekauft haben, nachdem sie es auf einem Foto oder in einem Video im Internet gesehen haben. Viele Jugendliche nennen Influencer als ihren Traumjob. Aufregende Reisen zu machen, immer neue, coole Klamotten zu haben und dafür auch noch Geld zu bekommen, findet jeder Jugendliche toll. Das klingt nach einem entspannten Leben. So einfach ist das aber nicht. Die Konkurrenz ist groß. Es ist also schwierig, eine Fangemeinde aufzubauen. Und anschließend muss man aufpassen, dass man seine Follower nicht wieder verliert.  Für den Erfolg eines Influencers ist es entscheidend, dass er echt ist und selbst von dem überzeugt ist, was er anderen empfiehlt.

2B_6e. Hören Sie Berichte von drei jungen Frauen, die ein FSJ gemacht haben, und bestimmen Sie: Wer sagt das?

Anna, Krankenschwester

Ich wollte Krankenschwester werden. Ich war damals ja erst 16, und man konnte eben erst ab 17 die Ausbildung beginnen. Für mich war das Jahr, in dem ich für die Schwesternschaft des Deutschen Roten Kreuzes am Bonner Uniklinikum arbeitete, eine tolle Möglichkeit, die Wartezeit bis zum Beginn meiner Ausbildung zu überbrücken, sie auszufüllen. Denn ich lernte unter anderem, was für die Gesundheits- und Krankenpflege notwendig ist. Ich habe da wirklich noch mal so die Liebe zur Pflege vertiefen können. Das Freiwillige Soziale Jahr bestärkte mich noch in meinem Berufswunsch.

Sarah, Sozialpädagogin

Ich habe mein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Kinderheim in der Nähe Hamburgs gemacht. In dem Hamburger Kinderheim war ich für die Betreuung einer Mädchenwohngruppe mitverantwortlich. Hausaufgaben, Schulkrisen, Liebesgeschichten: Ich war vor allem Gesprächspartnerin für die Mädchen. Beworben hatte ich mich vor allem, weil ich mich über meinen weiteren Weg noch im Unklaren war und nach der langen Schulzeit nicht sofort mit einem Studium beginnen wollte. Nach einem halben Jahr hatte sich mein späterer Berufswunsch dann herausgebildet.

Liliane, Lehrerin

Keine Lust, nach der Schule direkt mit einem Studium zu beginnen, brachte mich auf die Idee, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen. Darüber hinaus wollte ich testen, ob ich dann auch nach einem Jahr noch Freude an pädagogischer Arbeit habe. Ich ging an eine Ganztagsgrundschule: Vormittags half ich im Unterricht und kümmerte mich vor allem um Kinder mit Lernschwierigkeiten, nachmittags betreute ich eine Hausaufgabengruppe. Mein Berufswunsch festigte sich in dem Jahr: Ich studierte Pädagogik und fand später eine Anstellung bei der Schule, bei der ich das Freiwillige Soziale Jahr absolviert hatte.

2B_12d. Hören Sie das Vorstellungsgespräch und prüfen Sie sich.

Frau Stolz: Guten Tag, Herr Wu, herzlich willkommen bei der Firma NIKO.

Herr Wu: Guten Tag, Frau Stolz, vielen Dank für die Einladung.

Frau Stolz: Gerne. Haben Sie gut hergefunden?

Herr Wu: Ja, ganz problemlos. Die Abfahrtsbeschreibung auf Ihrer Webseite ist ja sehr klar.

Frau Stolz: Sehr schön. Wir haben unsere Homepage erst kürzlich aktualisiert. Bitte, nehmen Sie doch Platz. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Ein Wasser oder einen Kaffee?

Herr Wu: Gerne ein Glas Wasser, bitte.

Frau Stolz: Natürlich. Hier, bitte schön. Es freut mich sehr, dass es mit dem Termin nur noch geklappt hat.

­­ Herr Wu: Ja, mich auch. Ich möchte mich auch bei Ihnen für die Verschiebung des Termins bedanken.

Frau Stolz: Das war kein Problem. Nun, kommen wir zu Ihrer Bewerbung. Warum haben Sie sich bei unserem Unternehmen beworben?

Herr Wu: Bei Ihrem europaweit tätigen Unternehmen kann ich nicht nur meine Marketingkenntnisse einbringen, sondern auch meine Sprachkenntnisse. Ich spreche neben meiner Muttersprache Chinesisch auch fließend Deutsch und Englisch.

Frau Stolz:  Haben Sie schon konkrete Gehaltsvorstellungen?

Herr Wu: Bei meiner Berufserfahrung würde ich ein Jahresgehalt von ca. 45 000 Euro angemessen finden.

Frau Stolz: Gut, dann bedanke ich mich für das angenehme Gespräch, Herr Wu.

Herr Wu: Ich danke Ihnen für die Einladung zu diesem Vorstellungstermin, Frau Stolz.

Frau Stolz: Sehr gerne. Sie hören bis Ende der Woche von uns. Wir melden uns telefonisch bei Ihnen.

Herr Wu: Gut, dann warte ich auf Ihren Anruf.

Frau Stolz: Ich wünsche Ihnen einen guten Heimweg. Auf Wiedersehen, Herr Wu.

Herr Wu: Vielen Dank! Auf Wiedersehen!

 

2C_6a. Hören Sie sich den Text an und entscheiden Sie, welche Aussagen richtig sind.

 

Mit dem TestDaF fängt das Studium an

Der TestDaF ist die wichtigste deutsche Sprachprüfung für internationale Studienbewerber*innen und ein „Meilenstein“ auf Ihrem Weg an eine deutsche Hochschule: Mit dem Zeugnis weisen Sie offiziell nach, dass Sie sprachlich für den Studienstart bereit sind. Auch Wissenschaftler*innen können den TestDaF nutzen, um sich auf Forschungsaufenthalte an deutschen Hochschulen vorzubereiten.

Das TestDaF-Zeugnis oder -Zertifikat ist unbegrenzt gültig und wird von allen Hochschulen in Deutschland anerkannt.

 

Kapitel 3

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Franz: Ich schwärme für Kino, sehe mir alle neuen Filme an und glaube, dass man so andere Kulturen kennenlernt, sich selbst und die anderen besser versteht. Die wichtigsten Internationalen Filmfestspiele in Berlin, Moskau, Cannes und Venedig sowie in anderen Städten finden jährlich statt. Es sind die weltweit bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche, wo die neuesten Filme aus aller Welt präsentiert werden.

 

Walter Neumann, Geschichtslehrer: Ich halte für besonders wichtig, dass hervorragenden Künstlern, Wissenschaftlern, Musikern, Schriftstellern aus aller Welt für ihre besonderen Leistungen  internationale Preise verliehen werden. So gibt es neben dem Nobelpreis auch andere Preise in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, Literatur, Musik und Kunst, z.B. Grammy, the World Music Awards, der Hasselblad Preis in Fotografie, der  Pulitzer Preis, der Preis des Internationalen Zirkusfestivals von Monte-Carlo.

 

Werner Hase, Biologielehrer: Wichtig für die internationale Zusammenarbeit ist, dass verschiedene Länder ihre Leistungen  und neue technische Entwicklungen in verschiedenen Bereichen vorstellen können. So finden alle fünf Jahre Weltausstellungen statt, wo alle Länder mit ihren Errungenschaften vertreten sind. Die Weltausstellung Expo 2015 unter dem Motto „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ fand vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2015 im italienischen Mailand statt. Die nächste Weltausstellung sollte 2020 stattfinden, wurde aber wegen der COVID-19-Pandemie  verschoben und findet vom 1. Oktober 2021 bis zum 31. März 2022 in Dubai statt.

 

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Belarus ist das vollberechtigte Mitglied von mehr als 100 internationalen, regionalen und spezialisierten Organisationen.

Belarus gehört auch zu den Gründern der Organisation der Vereinten Nationen. Unser Land kämpfte immer für den internationalen Frieden und die Sicherheit, für die Lösung anderer wesentlichen Probleme. So ist Belarus ein Mitglied in der Organisation des Vertrags über die die kollektive Sicherheit und in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Außerdem ist das Land das  Mitglied des Wirtschafts- und Sozialrates.

Die Republik Belarus ist die Mitbegründerin der großen regionalen Organisation – der Gemeinschaft der unabhängigen Staaten (GUS), zu der 11 Länder der ehemaligen UdSSR gehören. Belarus zusammen mit Kasachstan und Russland sind Mitglieder der Zollunion, die seit dem 1. Januar 2010 funktioniert. Seit 2015 hat Belarus auch den Beobachterstatus der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit.

 

PRÜFUNGSVORBEREITUNG

 

Hören 1

Ich habe sehr viele Verwandte, die ich auch fast alle kenne. Meine Familie ist groß, weil meine Eltern beide viele Geschwister haben.

Meine Mutter hat vier Schwestern. Sie ist die jüngste. Die Kinder meiner Tanten sind meine Cousinen und Cousins. Sie leben nicht alle in meiner Umgebung, manche wohnen sehr weit entfernt. Aber zu Familienfeiern kommen meistens alle angereist.

Auch mein Vater hat nicht nur einen Bruder oder eine Schwester, sondern insgesamt 4 Geschwister. Mein ältester Onkel ist aber schon gestorben. Er ist auch der einzige, der keine Kinder hatte. Ich habe auch von der Seite meines Vaters viele Cousins und Cousinen.

Aber meine liebste Cousine ist die Tochter meiner ältesten Tante, der Schwester meiner Mutter. Ich mag alle Kinder meiner Onkel und Tanten, ob Söhne oder Töchter. Wir verstehen uns sehr gut, auch wenn wir sehr unterschiedlich sind. Meine Onkel und Tanten kümmern sich sehr um die anderen in der Familie. Auch um mich und meine Geschwister als ihre Nichten und Neffen.

Ich habe eine Schwester und einen Bruder. Ich bin die mittlere. Meine Großeltern sind nicht mehr alle am Leben. Meine Großmutter ist schon 90 Jahre alt. Ihr Ehemann, also mein Großvater, ist vor zwei Jahren gestorben. Er war schon 93. Sie haben sehr viele Enkel und Enkelinnen.

 

Hören 2

Ich finde meine Mutter total nett. Sie ist immer freundlich, herzlich und sie hat viel Humor. Sie ist 42 Jahre alt, schlank und eher groß. Sie hat hellbraune Augen und kurze rotbraune Haare, die sie offen trägt. Am liebsten trägt sie Blue-Jeans, T-Shirts oder Blusen. Ihre Lieblingsfarben sind Blau und Rot. Ihr Lieblingsessen sind italienische Speisen und Salate. Ihre Hobbys sind Singen, Schwimmen und Kochen. Meine Mutter liebt Pferde. Sie kann sogar reiten! Sehr gerne geht sie auch im Wald spazieren. Nur Schifahren, das mag sie gar nicht. „Das kann ich halt nicht! Da stelle ich mich so blöd an", sagt sie darüber immer. Sie kann dafür sehr, sehr gut kochen und backen. Sehr oft lädt sie Verwandte und Freunde zum Essen ein. Mama arbeitet in einer Blumenhandlung. Dort verkauft sie schöne Blumensträuße, Blumengestecke und andere Pflanzen. Mama ist auch eine gute Autofahrerin.

Meine Mutter hat noch zwei weitere Kinder. Sie hat auch viel Arbeit mit uns Kindern. Sie ist aber sehr geduldig mit uns und sehr liebevoll. Sie ist eine großartige Mutter. Sie ärgert sich über mich nur, wenn ich nicht lernen will. Dann schimpft sie auch schon mal mit mir. Ich liebe meine Mutter sehr, weil sie mir zuhört und Zeit für mich hat.

 

Hören 3

 

Bei einem Beruf tut man etwas, um Geld zu verdienen. Von diesem Geld lebt man. Für einen Beruf muss man etwas gelernt haben, das man im Beruf braucht. Viele Leute finden ihre Arbeit auch wichtig, weil sie fühlen, gebraucht zu werden. Wenn man gut gelernt hat und eine Prüfung bestanden hat, bekommt man ein Papier, auf dem das steht. Mit so einem Nachweis kann man sich um eine Arbeitsstelle bewerben.

Normalerweise darf man jeden Beruf lernen und ausüben, den man will. Für einige Berufe gibt es keine richtige Ausbildung, andere Berufe darf man nur ausüben, wenn man gut ausgebildet ist. Zum Beispiel darf man nur dann als Arzt arbeiten, wenn man eine Erlaubnis dafür hat. Der Staat will nicht, dass Menschen als Arzt arbeiten, die das gar nicht können und so die Kranken in Gefahr bringen.

Manche Berufe waren früher wichtiger als andere. So gibt es kaum noch Schmiede, denn heute haben die Leute ein Auto und kein Pferd, die Hufeisen brauchen. Darum wurde irgendwann der Beruf des Automechanikers erfunden. Die Berufe ändern sich also genauso wie die Wirtschaft.

Der Beruf ist etwas anderes als ein Job: Der Job ist nur die Arbeit, die man gerade hat. Das ist nicht immer der eigentliche Beruf, den man gelernt hat. Viele Leute sind stolz auf ihren Beruf, auf das, was sie können und was sie damit verdienen. Menschen, die denselben Beruf haben, schließen sich oft in Berufsverbänden zusammen. Ein Berufsverband kann sich dann dafür einsetzen, was für den Beruf wichtig ist.

Hören 4

Grafikdesign zu studieren war mein Traum, seit ich 17 wurde. Ich war so froh, als es mit der ersten Mappe an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart klappte! Im dritten oder vierten Semester gab es allerdings einen Wendepunkt. Meine Freunde vertieften sich in jedes Projekt, bereiteten Wettbewerbe vor, verbrachten viele Abende in der Akademie. Diese Passion fehlte mir, was mich unsicher machte – ich hatte mir dieses Studium so gewünscht. Ich überlegte aufzuhören, machte aber weiter und absolvierte nebenbei journalistische Praktika. Nach meinem Abschluss wollte ich dem Grafikdesign noch eine Chance geben und fing als Praktikantin in einer kleinen Agentur an, wo ich vieles ausprobieren konnte: mit Kollegen zusammen arbeiten, an Kundenterminen teilnehmen, Soziale Netzwerke betreuen. Das war augenöffnend, ich merkte, wie gut mir dieser Job gefällt und dass ich total gern kreativ bin – nur eben nicht als Grafikdesignerin. Seitdem arbeite ich als Projektmanagerin, jetzt bin ich seit einem halben Jahr bei JUNG: Kommunikation. Meine Stelle heißt »Konzeption und Projektmanagement«, sie wurde speziell für mich angepasst, da mein Chef es interessant fand, dass ich Erfahrung aus verschiedenen Bereichen mitbringe. Mein Berufsalltag ist sehr vielseitig: Ich bin in der Konzeptionsphase dabei, kommuniziere als Bindeglied zwischen unseren Gestaltern und den Kunden und schreibe Texte. Das ist genau das, was ich immer machen wollte. Ich wusste nur nicht, dass es das gibt, und glaubte, mich für eine Disziplin entscheiden zu müssen. Jetzt decke ich mehrere Schwerpunkte ab und finde es perfekt.

Hören 5

Hallo, ich heiße Anna und komme aus Bayern. Im Sommer habe ich Clement kennen gelernt. Er war für drei Monate als Austauschschüler an meinem Gymnasium und lebte bei mir und meiner Familie. Er hat sich schnell bei uns wohl gefühlt und wir hatten eine coole Zeit. Im Dezember war der Austausch für Clement zu Ende, aber einen Monat später bin ich nach Frankreich geflogen. Am Flughafen in Bordeaux wartete Clement mit seiner Familie auf mich, um mich abzuholen. Ich verstand mich mit seinen Eltern sofort sehr gut, was mich besonders gefreut hat. Zwei Tage später war der erste Schultag. Die Schüler in meiner Klasse, also in Clements Klasse, haben mich sofort herzlich begrüßt und mich von Anfang an akzeptiert. Ich hab mich mit vielen super verstanden. Die Lehrer waren auch alle sehr nett und manche haben sich auch um mich gekümmert. Direkt am ersten Tag hab ich den Unterschied zur deutschen Schule entdeckt: Die Unterrichtsstunde dauert hier 60 Minuten, die Schule fängt um 8 Uhr an und geht bis 18:00 Uhr. Am Anfang war ich deshalb jeden Abend total müde. Aber nach einiger Zeit war es kein Problem mehr. Ich fing an, mich an diese Schule zu gewöhnen, und jeden Tag hat´s mir besser gefallen. Ich hatte Französisch, Mathe, Englisch, Deutsch, Physik, Sport und Bio. In Englisch und Deutsch konnte ich im Unterricht gut mitmachen. Das hat mir auch Spaß gemacht. Ich hab sogar mal auf Französisch ein Referat über das deutsche Schulsystem gehalten. Sport war prima, weil’s da viel mehr Angebote gibt. Mittags hab ich mit Clement immer in der Kantine gegessen und meine Freistunden hab ich meistens mit Freunden im Schülercafé verbracht.

 

Hören 6 

Mein Praktikum hat mir einen einmaligen Einblick in das Leben im Ausland ermöglicht, den ich sonst nicht bekommen hätte. Ich habe bei der Friedrich-Ebert Stiftung in Quito gearbeitet und vor allem Veranstaltungen vorbereitet und begleitet. Bevor die Zusage für das Praktikum in Ecuador kam, hatte ich Bewerbungen in gleich mehrere Länder Lateinamerikas geschickt – mit spanischsprachigen Bewerbungsunterlagen. Bei der Finanzierung des Praktikums hat mir ein PROMOS-Stipendium geholfen. Es ist wichtig, sich möglichst frühzeitig um solch ein Stipendium zu bewerben. Ich kann jedem nur empfehlen, sich vor Ort einen Sprachtandempartner zu suchen. Es gibt überall Menschen, die gerne Deutsch lernen möchten. Natürlich hat mich mein Praktikum auch ansonsten weitergebracht: Ich habe mein Wissen über Lateinamerika vertieft und meine Kontakte ausgebaut. Das kann mir später beruflich weiterhelfen. Außerdem habe ich im Praktikum kulturelle Unterschiede im Job kennengelernt. Die Ecuadorianer sind beispielsweise unglaublich herzlich und freundlich. Sie fühlen sich aber schnell respektlos behandelt, wenn man ihnen im Job offen und klar sagt, wie man etwas verbessern möchte. Ich denke auch gerne an die vielen Ausflüge am Wochenende zurück: in den Dschungel, ans Meer, in die Berge. Wir sind einmal auf den höchsten Berg Ecuadors zugefahren, die Abendsonne schien rötlich auf den riesigen Vulkan. So etwas Beeindruckendes habe ich noch nie gesehen.

Teil 2

KAPITEL 4. TOURISMUS BEWEGT!

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REPORTER: Martin Stahl ist seit 2001 Berufspilot und arbeitet als Kapitän für eine deutsche Fluggesellschaft. Man kann meinen, dass er mit seiner Boeing 737 schon genug Zeit in der Luft verbringt. Doch seine Liebe zum Fliegen ist so groß, dass er auch nach der Arbeit nicht auf dem Boden bleiben möchte. Seit 2012 bietet er mit einer eigenen Firma und einem kleinen Mitarbeiterteam Ballonflüge im südbayerischen Voralpenland an. Das stimmt doch, Herr Stahl?

MARTIN STAHL: Nein, nicht Ballonflüge. Es muss Ballonfahrten heißen. Mit einem Ballon fliegt man nicht, man fährt.

REPORTER: Aha! Und wie viele Passagiere können in Ihrem bunten Heißluftballon mitfahren?

MARTIN STAHL: Ich nehme bis zu acht Passagiere mit und steige mit ihnen bis in eine Höhe von etwa 500 bis 1500 Meter über dem Boden auf. Von dort hat man einen wunderbaren Rundblick auf die Berge und auf unsere schönen Seen.

REPORTER: Wie lange dauert denn so eine Fahrt?

MARTIN STAHL: In der Luft sind wir eine bis eineinhalb Stunden. Aber natürlich brauchen wir auch Zeit für die Startvorbereitung und für den Rückweg nach der Landung. Insgesamt sind wir vier bis fünf Stunden unterwegs.

REPORTER: Wann kann man am besten mit dem Ballon aufsteigen?

MARTIN STAHL: Das kann in jeder Jahreszeit sehr schön sein. Wichtig ist, dass das Wetter mitspielt. Man braucht unbedingt eine gute Sicht und möglichst ruhige Luft. Die gibt es in der warmen Jahreshälfte vor allem am Morgen und am Abend.

REPORTER: Wie geht das, wenn ich mit Ihnen mitfahren will?

MARTIN STAHL: Sie kaufen ein Ticket und vereinbaren einen Termin.

REPORTER: Und wenn an meinem Termin das Wetter schlecht ist?

MARTIN STAHL: Dann fahren wir nicht. Wir starten nur bei gutem Wetter, denn die Sicherheit steht bei uns an erster Stelle. Aber keine Sorge: Ihr Ticket bleibt natürlich gültig. Wir machen einfach einen neuen Termin.

K4_A_5b. повтор K4_A-5a

K4_A-8d.

Antje 19 Jahre, Frankfurt-am-Main

Mit „Couchsurfing“ zu reisen, bedeutet die Welt aus einer anderen Perspektive kennenzulernen als der normale Tourist. Man sieht nicht nur die typischen Sehenswürdigkeiten, sondern bekommt einen intensiven Eindruck von seinem Reiseziel. Man wohnt bei Einheimischen, kocht und isst mit ihnen zusammen, lernt ihre Mentalität kennen. Das Beste ist, dass man für diese Erfahrung nicht mal einen Fuß vor die eigene Haustür setzen muss. Denn als Gastgeber kann man ja auch Leute aus der ganzen Welt zu sich nach Hause einladen.

Denis, 21 Jahre, Dresden

Ich bin seit August 2017 bei „Couchsurfing“. Seit meiner Anmeldung haben schon vier Gäste aus Kanada, Korea, Deutschland und Australien bei mir übernachtet. Außerdem habe ich über die Internetplattform einen Israeli kennengelernt. Mittlerweile sind wir richtige Freunde. Nach acht Monaten Mail-Kontakt hat er mich sogar zu seiner Hochzeit nach Israel eingeladen und ich habe ihm zugesagt. Ich bin schon sehr aufgeregt, ihn zu besuchen und eine jüdische Hochzeit mit 700 Gästen zu erleben.

Tanja, 24 Jahre, Hannover

Letzten Sommer bin ich mit einer Freundin in Kanada von Couch zu Couch gereist. Zwei Monate lang übernachteten wir mal bei kanadischen Familien, mal in kleinen Studentenbuden. Ich glaube, authentischer hätten wir Land und Leute nicht kennenlernen können. Zusammen mit einer Freundin unterwegs zu sein, gab mir das Gefühl von Sicherheit. Mittlerweile würde ich aber auch alleine „couchsurfen“. Anhand der Profile kann man schon ganz gut erkennen, ob man jemandem vertrauen kann oder nicht. Außerdem kann man sofort wieder gehen, wenn einem der Gastgeber beim ersten Treffen komisch erscheint. Die meisten „Couchsurfer“ sind lebenslustige und offene Menschen.

Anne, 20 Jahre, Celle

Meine ersten Erfahrungen mit „Couchsurfing“ habe ich in England gemacht. Zusammen mit einem Freund bin ich nach London gereist. Wir wollten nicht nur die Stadt kennenlernen, sondern auch mit den Einheimischen in Kontakt kommen. Wir übernachteten bei zwei Londonern und trafen einen dritten zum Abendessen. All diese Begegnungen waren wundervoll. Seit diesem Urlaub habe ich bereits an mehreren „Couchsurfing-Treffen“ in Deutschland teilgenommen. Beim nächsten Urlaub werde ich ganz sicher wieder „Couchsurfen“.

 

K4_B-4a Hören Sie sich den Dialog im Reisebüro an und ergänzen Sie die Sätze.

Angestellte(r): Guten Tag, was kann ich für Sie tun?

Kunde(in): Guten Tag, ich möchte gerne eine Reise nach New York buchen.

Angestellter:  Haben Sie sich auch schon überlegt, wann genau Sie dorthin reisen wollen?

Kunde(in): Eigentlich bin ich da ziemlich frei. Ich dachte vielleicht so Anfang August.

Angestellte:. Gut, dass Sie rechtzeitig gekommen sind. Jetzt gibt es noch in allen Hotels freie Zimmer. Aber darf ich Sie auf etwas hinweisen? Wenn es Ihnen zeitlich auch noch im September passen würde, sollten Sie sich überlegen, in diesem Monat zu fahren?

Kunde(in):  Und warum?

Angestellter: Weil dann die Hauptsaison zu Ende ist und die Nebensaison beginnt. Auf diese Weise können Sie sowohl beim Flug als auch beim Hotel bis zu 50% sparen. 

Kunde(in):   Das klingt gut. Also im September. Allerdings brauche ich gar kein Hotel, da ich bei Bekannten übernachten kann.

Angestellte:. Also nur den Flug. Am billigsten wäre es mit „Cheap-Air“ von Athen über Madrid und London nach Montreal und weiter nach New York. Andererseits wäre es sicher bequemer für Sie, ein paar Euro mehr zu zahlen und mit „Fly High“ zu fliegen. Da gibt es nur eine Zwischenlandung. Falls Sie allerdings etwas ganz Besonderes wollen, gibt es noch ein Angebot von „Air Diamond“. Das wäre jedoch nicht ganz billig.

Kunde(in):  Verstehe. Ich denke, dass der Flug mit „Fly High“ das Richtige für mich wäre.

Angestellter: Wie Sie wünschen. Dann geben Sie mir bitte Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer. Wir melden uns, wenn die Tickets fertig sind. Bezahlen müssen Sie erst vier Wochen vor Reisebeginn.

Kunde(in):  Herzlichen Dank und auf Wiedersehen.

Angestellter: Auf Wiedersehen.

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1. Achtung meine Damen und Herren! Das ist der letztmalige Aufruf für Passagiere Ferdinando De Luca und Manuel Gallo. Bitte begeben Sie sich ohne weitere Verzögerung zum Ausgang B73.

2. Der Zug nach München wird heute leider entfallen. Wir bitten um Verständnis.

3. Meine Damen und Herren am Gleis 17! Bitte! Steigen Sie ein! Vorsicht an den Türen bei der Abfahrt des Zuges!

4. Meine Damen und Herren, auf Gleis 11 fährt ein: RE aus Erfurt.

5.  Abfahrt 15 Uhr 17. Nächster Halt des Zuges ist Berlin-Friedrichstraße. Bitte Vorsicht bei der Abfahrt!

6. Nächster Halt – Bern. Dieser Zug fährt weiter nach Zürich-Hauptbahnhof -  Zürich-Flughafen -  Winterthur – Gallen.

 

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SPRECHER: Das Igludorf in Engelberg liegt inmitten eines Schweizer Skigebiets auf 2 000 Metern Höhe. Von außen sieht es aus wie ein Haufen Schnee. Hier gibt es ein Hotel mit 54 Betten, wo alle Gäste in Iglus übernachten. Die Zimmer sind mit Eiskunst dekoriert. Rosa Schneier hat den Aufbau geleitet.

ROSA SCHNEIER: Unser Publikum sind sehr viele Romantikpärchen, die eben zu zweit zu uns kommen. Deswegen ist unsere Kunstgestaltung immer sehr romantisch und die Stimmung auch sehr fröhlich. Und die Eiskunst ist für uns auch insofern wichtig, als wir schön mit Beleuchtung arbeiten und auch schöne Akzente setzen können.

SPRECHER: Insgesamt 54 Personen haben Platz im Schneehotel, die meisten von ihnen schlafen im Doppeliglu: so auch das Schweizer Paar Lukas Buscheli und Giliane Welti. Für 430 Euro pro Nacht hätten die beiden auch im warmen Hotel übernachten können.

GILIANE WELTI: Die Schlafsäcke da, die wärmen sich sehr schnell auf. Also, da hast du es nach fünf Minuten wirklich warm.

LUKAS BUSCHELI: Es ist wirklich nicht so kalt, wie es klingt. Wir haben am Anfang gedacht, es wird eiskalt sein, aber mit diesen Schlafsäcken… Und du wirst auch informiert, wie du dich kleiden musst, dass du’s wirklich warm hast. Es war wirklich … ich hab nie gefroren.

ROSA SCHNEIER: Schnee hat eine konstante Temperatur von Null Grad. Wir haben auch Türen jetzt im Iglu eingebaut, und wenn es draußen zu kalt ist, bleibt die Kälte draußen. Wenn draußen mehr als Minus 20 Grad sind, haben wir hier innen minus eins bis minus zwei Grad, was man als gefühlte Wärme empfindet, wenn man reinkommt.

SPRECHER: Gleich nebenan sind die Bauarbeiten schon einen Schritt weiter. Ein finnisches Eiskünstler-Duo arbeitet am Wandschmuck für einen Veranstaltungsraum. In wenigen Tagen muss er fertig sein.

JUSSIE MIETTIEN, Eiskünstler: Man muss als Eis-Künstler auf vieles achten, es geht hier nicht nur um das Kunstwerk an sich. Man muss auf die Gäste Rücksicht nehmen und einen guten Zeitplan haben. Alles passiert sehr schnell. Innerhalb von drei Wochen haben wir das hier aus dem Nichts geschaffen.

SPRECHER: Am Abend reisen schon die neuen Übernachtungsgäste an. 80 Prozent der Iglubewohner kommen aus der Schweiz, manche aber auch von etwas weiter her.

MANN: Ich bin gerade aus Hawaii angekommen und frage mich jetzt: Kulturschock oder Temperaturschock? Ist toll! Ich habe so etwas noch nie gesehen.

FRAU: Ich war sehr begeistert vom Speiseraum. Die Eiskunst an den Wänden ist wirklich unbeschreiblich.

MANN: Wärmer, als ich gedacht habe, hier drin. Für mich ist das ok, ich hoffe für sie auch.

SPRECHER: Wer trotzdem friert, trinkt noch einen Glühwein an der Eisbar. Und wärmt sich vor für eine Nacht im Igludorf in den Schweizer Alpen.

K4_C_4b. повтор K4_C_4a

 

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Sprecher. Samstag Morgen, der Himmel ist wolkenlos, die Sonne scheint, es sind schon 27 Grad. Bei dem Wetter wollen alle nach draußen, am liebsten ans Wasser. Auf Andrej Chalimon warten schon Kunden. Er leitet Paddelbootfahrten im Tourklub „Aktiv“.  Heute paddeln die Touristen auf dem Njeman in die Heimat von Jakub Kolas: die Höfe Smolno, Okintschitzi, Albutj und Lastok, wo schon seit langem  Museen sind. Insgesamt 48 Kilometer.

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Sprecher. Samstag Morgen, der Himmel ist wolkenlos, die Sonne scheint, es sind schon 27 Grad. Bei dem Wetter wollen alle nach draußen, am liebsten ans Wasser. Auf Andrej Chalimon warten schon Kunden. Er leitet Paddelbootfahrten im Tourklub „Aktiv“.  Heute paddeln die Touristen auf dem Njeman in die Heimat von Jakub Kolas: die Höfe Smolno, Okintschitzi, Albutj und Lastok, wo schon seit langem  Museen sind. Insgesamt 48 Kilometer.

Andrej Chalimon:  „Jetzt in den Sommerferien leihen viele Familien Boote aus. Vor dem Start gibt es oft noch Fragen. Wo ist der Njeman gefährlich? Wie weit kommen wir an einem Tag? Von mir bekommen die Leute Informationen und Tipps. Ich gebe auch allen eine Karte mit. Sie zeigt zum Beispiel Campingplätze, Anlegestellen und Sehenswürdigkeiten.“

Sprecher: Familie Schuljak steigt gerade in ihr Boot. Der zehnjährige Max freut sich:

Max: „Paddeln ist echt spannend. Gestern haben wir sogar einen Eisvogel gesehen! Hoffentlich entdecken wir heute wieder Tiere.“

Sprecher: Sein Vater Sergej genießt die Ruhe auf dem Fluss:

Sergej: Wir paddeln schon seit 2 Tagen. Das Boot schwimmt lautlos auf dem Wasser, die Natur ist wunderschön. Hier kann ich mich super entspannen. Heute Nacht schlafen wir in einem Zeltlager am Fluss. Das findet besonders unser Sohn klasse“.

Sprecher: Seiner Frau Natalia gefällt der Urlaub genauso gut!

Natalia: „Paddeln mögen wir alle – endlich ein Sport für die ganze Familie! Natürlich machen wir unterwegs Pausen. Dann baden wir, sehen uns etwas an oder machen ein Picknick.“

Andrej Chalimon: „Paddeln ist einfach toll, denn fast jeder kann es sofort machen, ganz ohne Kurs – jedenfalls auf vielen Flüssen. Für Paddel-Fans gibt es in Belarus zahlreiche Ziele. Meine Kunden erzählen mir immer wieder von ihren Urlauben, zum Beispiel an der Westlichen Dwina im Witebsker Gebiet oder an der Beresina, die 120 Kilometer von Minsk fließt.“.

Sprecher: Andrej Chalimon hat für sich etwas Neues entdeckt:  Stand-up-Paddeln.

Andrej Chalimon: „Man steht dabei auf einem Board und paddelt. Ich mache das mindestens zweimal pro Woche abends nach der Arbeit. Das ist Training für den ganzen Körper, super für die Fitness! Das macht mir total Spaß!

 

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Nach 4 Wochen, die ich in Griechenland verbrachte, muss ich sagen, dass ich meine Sommerliebe gefunden habe. Ich habe in Griechenland viel erlebt und gesehen und darum möchte ich auch mit euch meine Erlebnisse teilen und die Unterschiede zwischen unseren Ländern zeigen. Wer die Pünktlichkeit vorzieht, dem würde Griechenland nicht gefallen. Man kann sich auf nichts verlassen. Die Fahrpläne hängen zwar an den Haltestellen, aber der Bus kommt einfach, wann er will, und man muss ihm zeigen, dass er anhalten soll. Und auf den Straßen gibt's überall Chaos. Niemand hält sich an die Regeln. Wenn man in Deutschland über die Straße gehen will, braucht man gar nicht um sich zu blicken. Die Autos halten von alleine. Wenn man in Tschechien über die Straße gehen will und die Ampel leuchtet grün, ist man sicher und muss nicht um sich blicken. Wenn man aber in Griechenland über die Straße gehen will, obwohl es grün ist, muss man sich noch zwei- oder dreimal umschauen, um wirklich sicher zu sein, dass die Autos halten und einem nichts passieren kann. Wenn man als Mitteleuropäer nach Griechenland kommt, muss man sich zuerst an die griechische Zeit anpassen. Das heißt, die Uhr um eine Stunde vorstellen und seinen Tagesrhythmus ändern. Man schläft im Sommer in Griechenland bis 9 oder bis 9.30 Uhr. Dann kommt das Frühstück und dauert ungefähr bis 10.30 Uhr, manchmal auch bis 11 Uhr. Wenn man Glück hat und direkt am Meer wohnt, geht man gleich nach dem Frühstück an den Strand und genießt die schöne Zeit in der heißen Sonne oder im wunderschönen Meer. Mittagessen gibt's ungefähr um 14 oder 15 Uhr und man isst nur eine kalte Kleinigkeit. Für die meisten beginnt die schönste Zeit des Tages - SIESTA. Man kann schlafen, lesen, fernsehen. Der Nachmittag dauert in Griechenland bis 21 Uhr. Hier muss man aufpassen. Wir sagen schon Abend, aber in Griechenland heißt das später Nachmittag. Der Abend beginnt ungefähr um 21.30 Uhr, das ist die Zeit, in der alle essen gehen. Das Hauptessen ist das Abendessen. Man isst hier sehr spät und zu viel am Abend, aber das Essen ist leichtverdaulich.

Das Schönste an Griechenland ist die Geschichte. Hier hat alles begonnen. Unsere Zivilisation hat sich dank der griechischen entwickelt. Man hat das merkwürdige Gefühl, wenn man durch Athen läuft und die Geschichte in jedem Stein sieht. Das größte Erlebnis ist, auf die Akropolis zu steigen. Es ist unvorstellbar, dass sie schon fast 4000 Jahre steht. Als Tourist muss man die Plaka besuchen. In diesen kleinen Gassen findet man verschiedene Geschäfte, in denen man Souvenirs aus Athen kaufen oder einfach nur spazieren gehen kann. Man muss keine Angst haben. Wenn man allein in dieser Stadt ist, ist man eigentlich nie allein. Alle Griechen sind sehr freundlich und jeder spricht einen an. Griechisch, Englisch, ist egal. Nicht nur die Griechen sind sehr freundlich, sondern auch die Tiere, die man auf den Straßen sieht. Sie laufen einfach mit. Hunde, Katzen trifft man an jeder Ecke oder man sieht sie in der Siesta schlafen. Weil es in Griechenland sehr heiß ist, manchmal bis zu 45 Grad, ist es besser, Seele und Körper nach dem kulturellen Teil ein bisschen abzukühlen. Die Strände in Griechenland sind wunderschön. Meistens sandig. Die Unterwasserwelt ist wunderschön. Man sieht verschiedene Farben der Fische - gelb, rot, blau, grün, Seeigel, Seegras und Sonnenstrahlen. Ich könnte noch lange über Griechenland erzählen, aber nur erzählen reicht nicht. Man muss das Land besuchen, alles sehen und die Atmosphäre erleben.

K4_D_6b. повтор K4_D_6a

KAPITEL 5  NATIONALCHARAKTER

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Als die Mücke zum ersten Mal den Löwen brüllen hörte, da sprach sie zur Henne: „Der summt aber komisch.“ „Quatsch! Er summt nicht, er gackert“, erwiderte die Henne. „Aber das tut er wirklich komisch.“

 

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Inter: Ihr habt in einer WG mit einer Chinesin gelebt. Wie habt ihr Fang kennen gelernt?

S: Also, Britta und ich, wir kennen uns schon seit der Schule. Wir haben uns für einen Platz in einer WG beworben. Und in dieser WG muss mindestens einer Nicht-Deutscher sein. Da wir keinen Ausländer kannten, haben wir einen Aushang in der Mensa gemacht. Es haben sich mehrere gemeldet. Fang hat uns am besten gefallen.

B: Ich fand es ganz spannend, mal jemanden kennen zu lernen, der aus einer ganz anderen Kultur kommt. Und  Fang war ziemlich offen und sehr interessiert an Deutschland.

Inter: War es denn nun spannend?

S: Ich fand schon. Wir haben viel über China erfahren und wie hart es für die Eltern von Fang war, so lange zu sparen, bis sie nach Deutschland zum Studium fahren konnte. Nur über politische Fragen konnte man schlecht reden, aber sonst …

Inter: Gab es Probleme?

S: Klar, wie halt in jeder WG. Hinzu kommt die Sprache. Die Kommunikation war ein bisschen schwierig.

B: Ich hatte den Eindruck, dass Fang sich immer mehr zurückgezogen hat. Wir haben am Anfang oft zusammen gekocht und abends geredet. Später dann weniger. Fang ist dann nach dem Essen sehr schnell auf ihr Zimmer gegangen und hat gelernt.

Inter: Warum hat sie das gemacht?

S: Ich weiß nicht. Vielleicht hat sie nicht interessiert, worüber wir geredet haben. Vielleicht musste sie auch wirklich so viel lernen. Ich habe ja oft versucht, herauszukriegen, was sie gern machen möchte, was ihre Interessen sind, aber, ehrlich gesagt, ich weiß es immer noch nicht, obwohl wir acht Monate zusammengewohnt haben.

B: Ja, und ich glaube nicht, dass das an der Sprache liegt, denn sie hat große Fortschritte mit Deutsch gemacht. Ich glaube, das ist einfach eine andere Mentalität. Wir sagen, ich möchte das und das und hast du Lust, heute Abend, ich weiß nicht, ins Kino oder ins Café zu gehen. Fang hat das nie gesagt. Ich fand es sehr anstrengend, immer zu erraten, was sie möchte. Das ist nun mal eine andere Tradition, eine andere Erziehung.

Inter: Habt ihr zusammen gekocht?

B: Ja, natürlich. Das fand ich sehr gut. Fang hat oft chinesisch gekocht. Toll!

S: Ich hatte auch den Eindruck, dass sie auch unsere Gerichte ganz gerne gegessen hat, wenn wir mal gekocht haben. Also, da gab es überhaupt keine Probleme!

Inter: Warum wohnt ihr nicht mehr zusammen?

S: Ich kann das nicht so genau sagen. Fang wollte nicht mehr. Kurz nach ihrer Deutschprüfung hat sie ein Einzelzimmer genommen. Ich denke, dass ihr die Kontakte und Diskussionen mit Deutschen zu anstrengend sind.

Inter: Glaubt ihr, dass ihr alles richtig gemacht habt?

B: Ich glaube, man kann nicht sagen, der hat Schuld und der nicht. Ich glaube, die Kultur ist einfach sehr unterschiedlich.

S:  Ja, wir haben sie eben nicht wirklich gekannt. Aber vielleicht sagt sie das ja auch von uns.

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Verena: Stereotype, Klischees, wir haben sie im Kopf, wenn wir auf Reisen gehen oder Menschen aus anderen Ländern bei uns begegnen. Dank nationaler Stereotype wissen  wir dann, was wir von den Menschen erwarten könnten. Stereotype helfen uns ihr Verhalten richtig einzuordnen und zu verstehen, um peinliche Situationen zu vermeiden oder Konflikten vorzubeugen.

Oliver: Stereotype geben uns nur ein sehr allgemeines und undeutliches Bild über eine bestimmte Kultur. Wenn man sich nur auf Stereotype verlässt, kann man aus Unwissenheit irgendwelche ungeschriebenen Regeln verletzen und in Schwierigkeiten geraten.

Felix: Die Liste der Stereotype ist beliebig lang und jedes Land hat seine eigenen über die jeweils anderen. Stereotype sind eine Form populären Wissens über andere Nationen. Dadurch nehmen wir die Unterschiede zwischen verschiedenen Nationen wahr und lernen die Eigenheiten und Werte einer Nation kennen. Auch weltunerfahrene Leute können sich so mit der kulturellen Vielfalt vertraut machen.

Lara: Stereotype erschweren oft die Zusammenarbeit von Menschen verschiedener Nationalitäten, Religionen und Kulturen. Gesunde Beziehungen sind erst dann möglich, wenn alle aufeinander eingehen und zu verstehen versuchen, wie die anderen wirklich sind und was sie wollen. 

Melanie: Die meisten Stereotype sind Vorurteile, also voreilige, oft ungerechte Vorstellungen, die Ausländer von vornherein aus einer falschen Perspektive betrachten. Auf viele Angehörige einer Nationalität wirkt es kränkend, wenn man ihnen fremdes Fehlverhalten zuschreibt.

Dominik: Negative Stereotype deuten oft auf bestimmte Probleme einer Nation. Für das Land selbst sind das wichtige Informationen darüber, woran gearbeitet werden muss. Das kann ein guter Anreiz zur Veränderung sein.

 

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Über jede Nation gibt es Stereotype. Pünktlichkeit, Ordnung und Fleiß sind vermeintlich typisch deutsch. Die Deutschen haben keinen Humor, lieben Gartenzwerge und kombinieren Sandalen mit Socken. Aber stimmt das auch wirklich? Wir wollen mal wissen, was uns Deutsche tatsächlich auszeichnet.

Die Deutschen sind pflichtbewusst, das ist nicht nur ein Klischee. Laut einer Studie behaupten das fast 90 Prozent der Deutschen von sich selbst. An roten Ampeln bleiben wir deshalb stehen, auch wenn kein Auto kommt. Schließlich ist es verboten, über eine rote Ampel zu gehen. Die Deutschen sind sogar so pflichtbewusst, dass sie sich öfters mal Arbeit mit nach Hause nehmen: 65 Prozent geben an, dass sie nach Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub berufliche Aufgaben erledigen.

In fast jedem Reiseführer über Deutschland steht es geschrieben:  Der Deutsche ist pünktlich. Zumindest für die Bahn stimmt das. 95 Prozent der Züge sind pünktlich oder haben weniger als sechs Minuten Verspätung. Es geht aber noch pünktlicher. In Japan haben Züge nur eine durchschnittliche Verspätung von sechs Sekunden.

Ein anderes Klischee: die deutsche Ordnung. In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele Regeln und Gesetze wie bei uns. Vielleicht kommt daher auch unser enormer Papierverbrauch: Im Jahr kommt jeder von uns auf 247 Kilogramm. Das entspricht einem Buch mit rund 500 Seiten am Tag. Das ist gut 25mal so viel wie in Indien.

Was das Essen angeht, geht es in Deutschland um die Wurst. Mit rund 1500 Wurstsorten sind wir der Spitzenreiter bei der Auswahl. Genauso wie beim Brot: 500 Sorten – mehr backt keiner.

Zu Hause liebt es der Deutsche gemütlich. Jedes Jahr investieren wir im Schnitt 390 Euro in unsere Einrichtung. Keine andere Nation gibt mehr aus.

Eine deutsche Erfindung – der Gartenzwerg. Rund 20 Millionen Exemplare gibt es in Deutschland. So viele Einwohner hat Australien.

Unsere Sammlerqualitäten sind unschlagbar, weil wir ungern etwas wegwerfen, wenn es noch zu gebrauchen ist. Vor allem was Plastiktüten betrifft, verwenden wir eine Plastiktüte bis zu sechsmal. Pro Jahr verbraucht jeder von uns deshalb nur 65 Plastiktüten. Die Italiener verbrauchen sechsmal mehr. Am Ende werfen wir unsere Plastiktüten dann auch nicht einfach weg. Wir funktionieren sie zu Mülltüten um. Vorbildlich! Genau wie unsere Mülltrennung. Über 90 Prozent der Deutschen trennen Müll.  Für ausländische Touristen sind die vielen bunten Tonnen in Deutschland eine regelrechte Sehenswürdigkeit. 

Zurück zu unserer roten Ampel: Für alle, die das Warten satt haben, ist es in Ausnahmefällen erlaubt, auch bei Rot über die Ampel zu gehen, und zwar dann, wenn die Ampel durch einen Defekt lange rot bleibt. Anwälte empfehlen aber mindestens fünf Minuten zu warten.

K5_B_1c. повтор K5_B_1b

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Moderator: In unserer Sendung „Deutschland und Ausland“ möchte ich euch heute Helena  Weber vorstellen: Sie kommt gerade von ihrer Reise nach Belarus und möchte von ihren Eindrücken erzählen. Herzlich willkommen, Helena!

Helena: Hallo. Danke für die Einladung!

M: War es das erste Mal, dass du in Belarus warst?

H: Nein, ich fahre fast jedes Jahr nach Belarus, mit meiner Mutter. Sie wurde ja in Minsk geboren.

M: Welchen Eindruck hast du von Belarus?

H: Es ist sehr sauber. Nicht umsonst sind die Belarussen für ihre Akkuratesse bekannt. Den  Gästen fallen die Sauberkeit und die Gepflegtheit belarussischer Städte auf. Überall stehen Abfallkörbe rum. Da traut man sich schon gar nicht, Papier oder so etwas auf die Straße zu werfen.

M: Kommen wir zu den Menschen. Wie findest du die Belarussen?

H: Was mir an Belarussen besonders gefällt, ist ihre Gastfreundschaft. Wer nach Belarus reist, wird willkommen geheißen und herzlich empfangen. Mit offenen Armen und gedeckten Tischen. Hier haben wir auch schon einen weiteren Punkt, wie ich Menschen aus Belarus wahrnehme: offenherzig und hilfsbereit. Nach dem Motto: Die Helena interessiert sich für mich, meine Sprache und mein Land, also gehe ich mit ihr ohne Vorurteile um.

M: Wenn du Gleichaltrige siehst, sind die Ziele ähnlich, z.B. wenn man die Schule beendet hat, was Ausbildung und Berufswahl anbetrifft?

H: Da gibt es schon Unterschiede. In Deutschland machen die Jugendlichen mehr, was sie wollen und in Belarus mehr, was sie müssen.

M: Wie meinst du das?

H: Ja, zum Beispiel mit dem Studium. In Belarus studiert man das, was man notenmäßig schafft, weniger, wofür man sich interessiert. Hauptsache, man hat es geschafft, irgendwo einen Studienplatz zu bekommen. Ob man das später auch beruflich macht, spielt dabei meistens kaum eine Rolle.

M: Und wie ist es damit in Deutschland?

H: Da probiert man erst mal aus und lässt sich Zeit mit der Entscheidung. Also, viele Jugendliche machen erst ein Praktikum und gucken sich das an, ob ihnen das auch Spaß macht und das Richtige ist. Und wenn es ihnen dann nicht gefällt, dann machen sie noch ein anderes Praktikum. Oder ich kenne auch einige, die nach der Schule ins Ausland gegangen sind, da die Landessprache richtig gelernt haben und nebenbei auch Geld verdient haben. Man fühlt sich nicht so unter Zeitdruck, schnell einen Beruf zu erlernen oder ein Studium anzufangen.

M: Wie ist deiner Meinung nach das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern?

H: Auch irgendwie anders. In Deutschland ist es viel offener und vor allem, man spricht mehr miteinander. Und zwar über fast alles. Da gibt es kaum Geheimnisse, die Eltern und Kinder wissen fast alles voneinander.

M: Das ist in Belarus nicht so?

H: Nein, nicht ganz. Über viele Dinge wird nicht geredet. Sowohl die Eltern als auch die Kinder haben einen sehr großen Privatbereich. Man weiß eigentlich nur das, was unmittelbar in der Familie abläuft und was für das direkte Familienleben wichtig ist.

M: Und was gefällt dir besser?

H: Irgendwas in der Mitte. Man sollte schon mehr miteinander sprechen und sich austauschen. Aber manche Sachen, die sind, finde ich, persönlich und das sollte auch so bleiben.

M: Vielen Dank für das Gespräch.

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KAPITEL 6. DER MENSCH UND SEINE UMWELT       

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Das Klima auf der Erde verändert sich ständig. Seit Milliarden von Jahren verursachen die Bewegung der Kontinente, Vulkanausbrüche und vieles mehr diese Schwankungen. Über die letzten hundert Jahre lässt sich aber zusätzlich ein Klimawandel feststellen, den wir Menschen verursachen. Grund dafür sind die Treibhausgase – ein wichtiger Bestandteil der Atmosphäre unseres Planeten. Sie halten die Wärme der Sonne auf der Erde fest. Ohne sie wäre es so kalt, dass kein Leben entstehen könnte. Gelangt aber zu viel davon in die Atmosphäre, wird es gefährlich warm.

Treibhausgase wie Methan oder CO2 entstehen hauptsächlich durch Verbrennung und durch den Stoffwechsel eines jeden Menschen und Tieres. Seit der Industrialisierung nutzt die Menschheit in großem Maßstab die Verbrennung von Rohstoffen, um Energie zu gewinnen. Zudem hat sich in der Landwirtschaft die Massentierhaltung durchgesetzt. Wir stoßen immer mehr Treibhausgase aus.

Waldflächen könnten diese Entwicklung ein Stück weit abmildern, denn durch ihren Stoffwechsel entziehen die Pflanzen der Atmosphäre CO2. Für Nutzholz, Weiden, Felder, Straßen und Städte werden jedoch die Wälder nach und nach abgeholzt. Während die Menschheit mehr CO2 in die Atmosphäre entlässt, lässt sie immer weniger Waldflächen übrig, die das Gas abbauen. Die Konzentration von CO2 steigt also weiter an.

Immer mehr des wärmenden Sonnenlichts wird auf der Erde festgehalten. Es wird immer heißer. Ab einem gewissen Grad verstärkt sich diese Entwicklung selbst. Polkappen und Gletscher schmelzen. Dabei setzen sie weitere Treibhausgase frei, die der Erde einheizen. Der Meeresspiegel steigt, Wüsten dehnen sich aus. Das Klima wird immer unwirtlicher und die Flächen, auf denen wir noch leben und wirtschaften können, schrumpfen zusammen. Um dies zu verhindern, darf die von Menschen verursachte Erwärmung nicht mehr als zwei Grad betragen. Wollen wir das schaffen, muss jeder von uns seinen Teil beitragen.

K6_B_2b. повтор K6_B_2a

K6_B_2c. эти фрагменты можно взять из K6_B_2a

Abschnitt 1. Das Klima auf der Erde verändert sich ständig. Seit Milliarden von Jahren verursachen die Bewegung der Kontinente, Vulkanausbrüche und vieles mehr diese Schwankungen. Über die letzten hundert Jahre lässt sich aber zusätzlich ein Klimawandel feststellen, den wir Menschen verursachen. Grund dafür sind die Treibhausgase – ein wichtiger Bestandteil der Atmosphäre unseres Planeten. Sie halten die Wärme der Sonne auf der Erde fest. Ohne sie wäre es so kalt, dass kein Leben entstehen könnte. Gelangt aber zu viel davon in die Atmosphäre, wird es gefährlich warm.

Abschnitt 2. Treibhausgase wie Methan oder CO2 entstehen hauptsächlich durch Verbrennung und durch den Stoffwechsel eines jeden Menschen und Tieres. Seit der Industrialisierung nutzt die Menschheit in großem Maßstab die Verbrennung von Rohstoffen, um Energie zu gewinnen. Zudem hat sich in der Landwirtschaft die Massentierhaltung durchgesetzt. Wir stoßen immer mehr Treibhausgase aus.

Abschnitt 3. Waldflächen könnten diese Entwicklung ein Stück weit abmildern, denn durch ihren Stoffwechsel entziehen die Pflanzen der Atmosphäre CO2. Für Nutzholz, Weiden, Felder, Straßen und Städte werden jedoch die Wälder nach und nach abgeholzt. Während die Menschheit mehr CO2 in die Atmosphäre entlässt, lässt sie immer weniger Waldflächen übrig, die das Gas abbauen. Die Konzentration von CO2 steigt also weiter an.

Abschnitt 4. Immer mehr des wärmenden Sonnenlichts wird auf der Erde festgehalten. Es wird immer heißer. Ab einem gewissen Grad verstärkt sich diese Entwicklung selbst. Polkappen und Gletscher schmelzen. Dabei setzen sie weitere Treibhausgase frei, die der Erde einheizen. Der Meeresspiegel steigt, Wüsten dehnen sich aus. Das Klima wird immer unwirtlicher und die Flächen, auf denen wir noch leben und wirtschaften können, schrumpfen zusammen.

Abschnitt 5. Um dies zu verhindern, darf die von Menschen verursachte Erwärmung nicht mehr als zwei Grad betragen. Wollen wir das schaffen, muss jeder von uns seinen Teil beitragen.

KAPITEL 7. SOZIOKULTERELLES PORTRÄT DES LANDES

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Moderatorin:  Jedes Land hat seine eigene Geschichte, die seine Traditionen, Sitten und Bräuche prägt. Das betrifft sowohl Belarus als auch Deutschland. Wir haben Christine, eine Studentin aus Belarus, die ein Jahr in Deutschland verbracht hat, zum Thema „Feste in Belarus und Deutschland“ interviewt und ihr ein paar Fragen gestellt. So, Christine, welche Feste feiert man in Belarus? Welche davon sind deiner Meinung nach besonders beliebt?

Christine: Oh, in Belarus werden ganz viele Feste gefeiert. Und darunter sind sowohl staatliche und religiöse, als auch Volksfeste zu unterscheiden. Aber besonders beliebt in Belarus ist meiner Meinung nach das Neujahrsfest. Das feiert man laut und lustig. Und die Feststimmung ist schon lange vor dem Fest zu spüren. Die Städte sind schön geschmückt, und alle suchen hektisch nach Neujahrsgeschenken, sodass die Geschäfte wie große Ameisenhaufen aussehen. Ende Dezember besorgt man sich einen Tannenbaum und stellt ihn ins Wohnzimmer. Die ganze Familie schmückt ihn dann mit schönen Schmucksachen, Kerzen und selbstgebasteltem Spielzeug. Die Feier beginnt am Abend des Vortages. Man lädt Gäste ein oder feiert dieses Fest im Familienkreis. Ich ziehe jedoch aktive Partys im Kreise meiner Freunde vor. Man isst und trinkt, tanzt und singt. Im Fernsehen gibt es interessante Sendungen. Es werden die besten Filme, die bei allen besonders beliebt sind und die traditionelle Ansprache des Präsidenten, ausgestrahlt. Er gratuliert allen zum Neujahr und spricht von Errungenschaften und Erfolgen der Belarussen im vergangenen Jahr. Pünktlich um 24.00 Uhr trinkt man Sekt und wünscht einander viel Glück und alles Gute im neuen Jahr. Dann geht man auf die Straße und veranstaltet Feuerwerke.

 

Moderatorin: Du hast ein Jahr in Deutschland verbracht und bestimmt einige Feste mitgefeiert. Welches Fest ist da am beliebtesten?

 

Christine: Das ist bestimmt Weihnachten, und natürlich die Adventszeit, die vier Wochen vor Weihnachten beginnt und ihre eigenen Symbole hat. Das sind vier Kerzen, der Adventskranz und der Adventskalender. Man zündet an jedem Sonntag, also an jedem der 4 Advente, eine Kerze auf dem Adventskranz an. Und die Kinder öffnen im Adventskalender kleine Türchen, hinter denen Leckereien oder Spielzeuge zu finden sind. Jeden Tag - je eine Tür. Man schmückt den Weihnachtsbaum, backt Weihnachtsplätzchen, hört und singt Weihnachtslieder. In allen großen und kleinen Städten Deutschlands gibt es Weihnachtsmärkte. Hier kann man verschiedene Geschenke und Weihnachtsspezialitäten finden. Viele Familien gehen in die Kirche zum Gottesdienst. Man feiert Weihnachten an zwei Tagen. Der 25. Dezember ist der erste Weihnachtstag und der 26. Dezember ist der zweite Weihnachtstag. An diesen Tagen besucht man Verwandte, Freunde und Bekannte.

Moderatorin: Was meinst du, unterscheiden sich belarussische Feste stark von den deutschen?

Christine: Da sind sowohl Unterschiede als auch Ähnlichkeiten festzustellen. In beiden Ländern gibt es solche Feste, die nur da gepflegt werden. So gibt es z.B. in Belarus das Kupala-Fest und in Deutschland das Oktoberfest. Aber zu diesen Festen wird in Belarus sowie in Deutschland Volkstracht getragen. Es gibt auch Feste, die in beiden Ländern gefeiert, aber unterschiedlich begangen werden, z.B. Fasching oder Karneval, der in Belarus Butterwoche genannt wird. So wird Fasching in Deutschland am 11.11. eröffnet. Es sei erwähnt, man hält diese Zeit für die närrischste im ganzen Jahr. Sie wird auch als fünfte Jahreszeit bezeichnet, aber nicht in ganz Deutschland gefeiert. Man veranstaltet an diesem Fest maskierte Züge, die durch die ganze Stadt ziehen. Es werden auch zahlreiche Maskenbälle, Konzerte, Partys und Discos veranstaltet. Alles geht laut und lustig zu. In Belarus feiert man dieses Fest im Februar. Überall werden Pfannkuchen gebacken. Heiß, klein, rund und gelb symbolisieren sie die Sonne und locken das Frühjahr heran. Es duftet nach Honig und Butter, und in den Parks hört man Volksmusik und Gesang.

Moderatorin: Hast du ein Lieblingsfest?

Christine: Was mich angeht, so mag ich alle Feste, denn sie sind immer toll und tragen zur guten Stimmung bei. Es ist meiner Auffassung nach wichtig, Feste zu haben und sie zu feiern. Sie machen unser Leben interessanter und abwechslungsreicher. Ohne Feste würde unser Leben ausschließlich aus dem Alltag bestehen, farblos sein und wenig Freude mit sich bringen. Außerdem sind Feste für das Miteinander in der Familie wichtig.

Moderatorin: Danke für das Gespräch.

PRÜFUNGSVORBEREITUNG

HÖRVERSTEHEN

 

HÖREN 1

-  Hallo, Silke! Wie geht es dir?

-  Danke. Sehr gut. Wir kommen gerade aus dem Urlaub. Es war toll!

-  Wo wart ihr denn?

-  Wir waren in den Bergen, in der Schweiz.

-  Und wie war das Wetter?

-  Sehr gut. Wir hatten nur Sonne, keinen Tag Regen!

-  Wow! Wie lange wart ihr denn da?

-  Drei Wochen. Vom 29. Juli bis zum 9. August!

-  Das ist lang. Schön. Und wie war das Hotel?

-  Super. Wir hatten ein ruhiges Zimmer mit Balkon.

-  Hatte das Hotel auch ein Schwimmbad?

-  Ja, wir sind jeden Morgen vor dem Frühstück geschwommen.

-  Und wie war das Frühstück?

-  Gut – mit Milchkaffee, Orangensaft und Croissants und und und!

-  Und was habt ihr gemacht?

-  Wir sind viel gewandert. Und wir sind auch an einen See gefahren. Dort sind wir geschwommen und haben ein Picknick gemacht.

-  Kann man da auch Radtouren gut machen?

-  Nein, das geht nicht so gut. Die Berge sind sehr hoch. Die Wege sind nicht so gut. Mit dem Rad ist das schwer. Das ist Extrem-Sport! Da brauchst du ein Mountainbike. Warst du schon im Urlaub?

-   Nein, noch nicht. Wir wollen vielleicht auf eine Insel fliegen.

-   Mallorca? La Palma? Teneriffa? Sylt?

-   Ich weiß noch nicht genau. Aber ich brauche Meer und Strand und Sonne. Und wir haben nur eine Woche Zeit und nicht viel Geld.

-   Na, dann viel Glück. Suchst du im Internet?

 

HÖREN 2

Kersten(Аня): Hallo, ich heiße Kersten Müller, ich möchte eine Reise buchen!

Herr Meyer (Андрей): Prima! Bitte setzen Sie sich.

Kersten: Danke.

Herr Meyer: Wohin möchten Sie denn?

Kersten: Ich weiß nicht so genau …

Herr Meyer: Das sollten Sie aber schon wissen! Möchten Sie an den Strand oder lieber in die Berge oder lieber in eine Großstadt?

Kersten: Ich möchte in eine schöne Stadt! Ich bin Student, deshalb kann ich nur 500 Euro ausgeben.

Herr Meyer: Mal sehen … Wann möchten Sie denn verreisen?

Kersten: Im August!

Herr Meyer: Wie wäre denn Rom? Da haben wir im Augenblick ein Sonderangebot.

Kersten: Nein, da war ich schon und es ist dort auch sehr heiß!

Herr Meyer: Hmm, nach Rom möchten Sie also nicht. Na gut … Ich zeige Ihnen einmal einen Prospekt von Österreich. Wie hört sich denn Wien an? Dort ist es nicht so heiß wie in Rom!

Kersten: Ja, das hört sich gut an! Ich liebe Pferde und ich würde gerne die Show in der Spanischen Hofreitschule sehen! Was kostet das denn?

Herr Meyer: Das kommt darauf an. Wie viele Sterne soll das Hotel denn haben?

Kersten: Och, zwei Sterne reichen.

Herr Meyer: Und reisen Sie allein?

Kersten: Nein, mit meiner Frau. Und wir möchten ungefähr eine Woche bleiben.

Herr Meyer: (recherchiert im Computer) Aha, hier haben wir was. Günstiger geht es gar nicht: Flug mit Lufthansa von Hannover nach Wien. 2-Sterne- Hotel in Wien, 10 Minuten vom Zentrum entfernt, vom 13.08. bis zum 20.08, ohne Verpflegung. Kostet zusammen 640 Euro!

Kersten: Das ist mir zu teuer! Da gucke ich lieber zu Hause im Internet!

Herr Meyer: Wie Sie wollen …

 

HÖREN 3

- Virginia, du bist Spanierin. Kannst du uns sagen, warum du so gut Deutsch sprichst?

-  Das ist ganz einfach. Ich habe auf meinen Reisen meinen Freund kennengelernt und er ist Deutscher. Und darum wollte ich auch perfekt Deutsch lernen.

-  Du hast auch ein Praktikum hier in Deutschland in einem Reisebüro gemacht?

- Ja, das stimmt. Ich habe in Madrid eine Ausbildung im Bereich „Tourismus“ gemacht und da gehört ein Praktikum im Ausland dazu. Ich habe ein bisschen Englisch und Deutsch in Spanien gelernt, weil man ohne Fremdsprachen in meinem Beruf keine Chancen hat. Aber richtig Deutsch habe ich erst in meinem Praktikum in Deutschland gelernt.

-  Und kannst du uns erzählen, was für dich nach der Ausbildung wichtig war?

-  Ich wollte reisen. Ich wollte möglichst viel erleben, weil praktische Erfahrungen in meinem Beruf sehr wichtig sind. Als Tourismusfachfrau wollte ich selbst erleben, ob eine Stadt interessant ist oder nicht und warum. Ich wollte selbst erfahren, wie ein gutes Hotel oder eine gute Pension ist. Ich wollte wissen, welche Probleme man als Tourist auf einer Reise haben kann. Deshalb wollte ich schnell weg von Madrid und viel reisen. Und genau das habe ich dann auch gemacht. Es hilft mir sehr in meinem Beruf, dass ich die Probleme von Reisenden vor Ort aus eigener Erfahrung kenne. …

 

HÖREN 4

Meiner Meinung nach halten die Deutschen sehr auf Ordnung und Sauberkeit. Deutsche Küchen sind sehr sauber. Ehrlich gesagt, es wundert mich, wie man sie so sauber halten kann, aber das ist typisch deutsch, ich glaube, wenn die Menschen einen starken Hang zu Ordnung, Disziplin, Organisieren haben, so können sie es zu Wohlstand in ihrem Land bringen. Bei den Deutschen ist das genau der Fall.

Man sagt auch, die Deutschen sind zu sparsam, aber ich sehe das anders. Es ist viel besser, mit Geld vernünftig umzugehen, als verschwenderisch zu sein und immer Geld bei jemandem zu borgen, aber warten Sie nicht, dass man Ihnen in Deutschland etwas Essbares zweimal anbietet. Sagen Sie gleich nach der ersten Aufforderung zu. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Es ist bekannt, die Deutschen essen gesund, aber das ist nicht nur für Deutschland typisch. Ganz Europa tendiert zur gesunden Ernährung, um fit und mobil zu bleiben. Es hat mir sehr gut gefallen, dass viele Deutsche vor dem Essen beten und Gott für seine Gaben danken.

 

HÖREN 5

Aus meiner Erfahrung kann ich behaupten, die Freundschaft mit den Deutschen findet nicht so leicht einen Anfang. Es war für mich wirklich ein Problem, die Deutschen zu verstehen. Sie zeigen nicht viel. Sie waren höflich, aber nie neugierig auf mein Land, meine Lebensweise. An ihren Augen konnte ich auch nicht ablesen, was bei ihnen im Inneren vorgeht. Es dauerte ziemlich lange, bis ich die Deutschen so wahrzunehmen begann, wie sie tatsächlich sind. Ich habe mich überzeugen können, wenn man schon zu einer Freundschaft mit den Deutschen kommt, so erweist sie sich fest, und die Deutschen selbst sind zuverlässig und großzügig, aufrichtig und mitleidig, aber keinesfalls gleichgültig. Insgesamt kann ich feststellen, dass man mit der deutschen Mentalität gut zurechtkommen kann.

Die Deutschen verstehen sich zu amüsieren. Sie veranstalten Feste, Karnevale, tanzen und singen gern. Das ist hervorragend! Ich finde es auch großartig, dass es bei den Deutschen, wenn sie Besuch bekommen, nicht so viel gegessen, sondern viel lebhaft geredet und von ganzem Herzen gelacht wird.

 

HÖREN 6

Sie möchten also wissen, was ich für die Umwelt tue. So…

Lebensmittel kaufe ich meistens im Supermarkt Edeka. Ich studiere und arbeite nebenher in diesem Supermarkt. Deshalb kaufe ich dort jeden Tag frische Lebensmittel ein. Das ist einfach bequem. Früher, als ich auf dem Dorf gelebt habe, habe ich immer nur einmal in der Woche einen Großeinkauf gemacht, weil der Supermarkt weit entfernt war.

Ich versuche, regionale und saisonale Produkte zu kaufen, also zum Beispiel keine Äpfel aus Chile, sondern aus Hessen. Mir ist wichtig, woher meine Lebensmittel kommen und welchen Weg sie von der Ernte über die Produktion bis zu mir nach Hause genommen haben.

Ich versuche, auch ökologisch einzukaufen. Vielleicht kann ich durch mein Konsumverhalten dazu beitragen, den Klimawandel zu stoppen. So kaufe ich kein Obst und Gemüse, das in Plastik eingepackt ist. Ich denke, dass jeder ein solches ökologisches Bewusstsein haben sollte.

Meine Ansprüche an Kleidung sind bescheiden. Hauptsache, die Kleidung sitzt gut, ist ordentlich verarbeitet und der Stoff stinkt nicht nach Chemie. Ich kaufe gern preisgünstig ein. Markenartikel sind in meinen Augen ein unnötiger Luxus. Meiner Meinung nach sind Kinder und Jugendliche viel zu sehr von Modetrends und von Markenartikeln abhängig!

 

HÖREN 7

Viele fragen uns, was man über Deutschland wissen muss.

Das Wichtigste, was man wissen muss, wenn man nach Deutschland kommt, ist, dass Shoppen am Sonntag in Deutschland unmöglich ist, was viele überrascht. Die meisten Geschäfte sind geschlossen. Die einzigen Ausnahmen sind kleine Läden an Bahnhöfen oder Tankstellen. Ursprünglich war dies eine religiöse Vorschrift, da war Sonntag ein Ruhetag, wo man nicht arbeiten sollte. Nun ist es mehr eine Tradition, wodurch die Menschen wertvolle Zeit für ihre Familie und Hobbys haben. Die Deutschen nehmen die “Keine Arbeit”-Vorschrift sehr genau, also versuche nicht am Sonntag deinen Rasen zu mähen!

Was in Deutschland noch auffällt, ist die besondere Beziehung der Deutschen zum Fußball. Es ist kein normaler Sport in Deutschland – es ist eine Religion. Es gibt nur wenige andere Nationen auf dieser Welt, die so fußballverrückt sind wie wir Deutschen. Die Fans unterschiedlicher Vereine hassen einander regelrecht, was sich sogar auf Beziehungen auswirken kann. In Städten wie München musst du schon sehr viel Glück haben, um eine Karte für ein Spiel zu bekommen, ganz zu schweigen von einer Saisonkarte. Übrigens: Wenn Bayern München ein wichtiges Spiel hat, trägt die ganze Stadt – von den Kindern bis zu den Omis – Rot, um das Team zu unterstützen.

 

HÖREN 8

Vor etwa 15 Jahren war ich das erste Mal in München auf dem Oktoberfest und zunächst geschockt, dass alle Menschen jeglichen Alters in Tracht gekleidet waren. Doch es ging rasant schnell, da war ich selbst vom Dirndl-Virus infiziert. Alsbald fand ich es schick, auch, weil es nicht alltäglich ist. Dirndl und Lederhose sind schon lange nicht mehr nur etwas für Senioren oder Menschen mittleren Alters. Obwohl Trachten für Traditionen stehen, werden sie auch von jungen Leuten getragen. Nachdem ich und Stefan ein Paar geworden waren, dauerte es nicht lange und da kaufte er sich seine erste Lederhose. Besuche in München machen halt auch nur richtig Spaß, wenn man entsprechend angezogen ist. Es ist blöd, wenn du da in herkömmlicher Kleidung rumläufst. Die jungen Leute suchen Abwechslung und etwas Besonderes. Wenn du an einem normalen Abend in die Stadt gehst, trägst du normale Kleidung. Ist aber Wiesn oder eine ähnliche Veranstaltung, dann ist die Stimmung von Beginn an eine andere, weil du eben auch entsprechend angezogen bist. Meine Schwester hat sogar in einer Juppe geheiratet. Es ist einfach schön, wenn auf einem Musikfest alle Tracht tragen.

 

 

Last modified: Monday, 14 November 2022, 4:37 PM