HÖRTEXTE (7. Umwelt und Artenschutz)

3. C – Natur- und Artenschutz in Belarus

7C -1a  Die  Natur von Belarus.

Reich und vielfältig ist die Natur von Belarus. Es gibt keine Berge und Meere, aber viele malerische Hügel, dichte Wälder und weite Wiesen, blaue Flüsse und Seen, sowie einzigartiges Moorland. Auf dem Territorium der Republik fließen mehr als 20000 Flüsse. In der Republik gibt es etwa 11000 Seen. Schön und vielfältig ist auch  die Pflanzen- und Tierwelt. Die Wälder nehmen ein Drittel  der Fläche von  Belarus ein. Es gibt viele Mischwälder, aber auch viele Sümpfe. In belarussischen Wäldern wachsen 28 Baumarten und 70 Sträucherarten1. In den Wäldern finden mehr als 280 Vogelarten ihr Zuhause und ungefähr 80 Tierarten. Doch der ganze Stolz der belarussischen Wälder ist natürlich der Wisent. Das ist das Wahrzeichen von Belarus. Dieser uralte Büffel ist das größte Wildtier Europas.

Sümpfe sind typisch für die belarussische Landschaft. Sie nehmen etwa 13% der Fläche der Republik ein. Im Süden der Republik, zwischen den Flüssen Bug und Prypjat liegt Polesje. Das ist eine flache Landschaft mit vielen Sümpfen und reicher Natur.

7C-5a. Seen in Belarus.

a. Hör dir den Text an. Welche Seen kommen im Text vor?

Belarus  ist ein Land blauer Seen. Die Seen nennt man auch die blauen Augen des Landes. Besonders viele Seen liegen im Norden. Der größte See ist der Narotsch. Seine  Fläche beträgt 80 Quadratkilometer, die größte Tiefe fast 25 Meter. Das Wasser des Sees  ist so klar, dass man seinen Boden  in 5 Metern Tiefe sehen kann. Im See leben 24 Fischarten. Heute ist der Narotsch der wichtigste Kurort unserer Republik. An seinen Ufern, in den  Kieferwäldern, liegen Sanatorien und viele Ferienlager für die Kinder.

Im Nordosten der Republik befinden sich die malerischen Braslawer Seen. Es sind mehr als 30 große und kleine Seen. Die größten Seen sind  Driwjaty, Snudy, Woiso.  Jeder See ist einzigartig. Die Wasserfläche der Seen beträgt insgesamt 183 km². Im See Strusto liegt die Insel Tschaitschin (1,6 km²) mit einem kleinen See in der Mitte. Viele Einwohner von Belarus, der Ukraine und Russland  erholen sich gern hier.

In den Sümpfen  von Polesje befindet sich der Tscherwonoje oder Fürstensee. Es gibt viele Legenden über diesen See. Eine Legende erzählt, dass der Sluzker Fürst  mit seinem Sohn  sehr unzufrieden war. Er baute  in der Mitte des Sees ein Schloss  und sperrte darin seinen Sohn.  Einmal in der Nacht kam großes Gewitter. Es blitzte, donnerte. Der Sturm zerstörte das Schloss und der junge Mann ertrank im See. Seit dieser Zeit nennt man den See - Fürstensee. Ein wirklich schönes Eckchen ist der Switjas-See. Seine Schönheit besang der große Dichter Adam Mickiewicz, der hier geboren wurde.

7C-7. Interview mit der Umweltschützerin Frau L. Sokolowa. Hör dir das Interview an und ergänze die Informationen.

Frau, Sokolowa, was macht man in Belarus für den Schutz von Tieren?

Unser Staat schützt seltene Tiere und Pflanzen seit 1981.  1983 hat man das erste Rote Buch der Republik Belarus veröffentlicht, 1993 das zweite, 2004 das dritte. 

Was ist das Rote Buch  überhaupt?

Das Rote Buch ist ein Programm zum Schutz der Tiere und Pflanzen. Im Buch stehen genaue Informationen über gefährdete Tiere und Pflanzen und Maßnahmen zu ihrem Schutz. 

Wie viele Tiere und Pflanzen sind im letzten Buch?

Insgesamt sind im Roten Buch 515 gefährdete Tiere und Pflanzen: 189 Tiere, 173 Pflanzen, 72 Vögel, 11 Fische, 70 Insekten.

Wie schützt man Tiere und Pflanzen aus dem Roten Buch?

Man schafft Nationalparks, Naturschutzparks und Naturschutzgebiete. Man verbietet die Jagd und den Fang und den Verkauf der seltenen Tiere und Fische und bestraft die Täter.

Gibt es in Belarus viele Naturschutzgebiete?

Auf dem Territorium der Republik gibt es 3 staatliche Naturschutzgebiete: der Nationalpark Beloweshskaja Pustscha, das Staatliche Beresina-Schutzgebiet, das Pripjat-Landschafts-und-Gewässer-Schutzgebiet. Außerdem gibt es auf dem Territorium von Belarus 88 Schonreviere.

Gibt es Erfolge im Artenschutz in Belarus?

Ja, man kann schon viele Beispiele anführen: Der Wisent, der Biber, der Luchs und der Braunbär haben wieder mehr Lebensraum in Belarus. 

7C – 9a. Der Nationalpark Beloweshskaja Puschtscha.

Im Südwesten der Republik, 340 km von Minsk entfernt, liegt der Nationalpark Beloweshskaja Puschtscha. Die Beloweshskaja Puschtscha ist ein altes Naturschutzgebiet. Man hat es 1939 gegründet. Die Fläche des Nationalparks beträgt etwa 90 Tausend Hektar und  besteht aus Wald (88%), aus Sumpf (4%), aus Wiesen (5%). Heute gibt es im Nationalschutzpark 26 Baumarten. Hier gibt es  200- bis 350jährige Kiefern bis 30 und mehr Meter hoch, hier wachsen 500-jährige Eichen. Mit ihrem Gesang erfüllen 216 Vogelarten  die Luft. Sogar schwarze Störche kann man hier  beobachten. Zu den seltenen  Tierarten gehören Damhirsch und Edelhirsch, Elch und Reh, Biber und Bisamratte, Nerz und Iltis, Marder und Luchs. Das  älteste  und das größte Wildtier  Europas, der Wisent hat in der Beloweshskaja Puschtscha seine Heimat. Wisente lebten früher in allen Zonen Europas und Asiens. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren sie fast ausgestorben, weil man sie jagte und ihre Lebensräume, die Wälder, abholzte. Man schützte  diese  Tiere und  heutzutage leben in Beloweshskaja Puschtscha  mehr als 565 Tiere. Im Naturschutzpark wachsen 844 Pflanzenarten. Das ist leider alles, was von der reichen Natur  der belarussischen Wälder überlebt hat.