HÖRTEXTE (7. Umwelt und Artenschutz)

1. A – Artenschutz

7A -1c. Interview mit Artenschutzhund Amy

Tag, Amy. Darf ich dir ein paar Fragen über deine Arbeit am Frankfurter Flughafen stellen?

Klar (schnüff, schnüff), leg los (schnüff, schnüff).

Erzähl mal, was du tust, wenn du im Dienst bist.

Eigentlich ist es ein Spiel, das ich da spiele. Das geht so: In einer Halle stehen alle Koffer, die in ein Flugzeug reinpassen, also so 300 bis 400 Stück. Ich muss möglichst schnell herauskriegen, ob in den Koffern irgendetwas nach Tier riecht. Wenn ich einen Duft gefunden habe, belle ich und bekomme  Leckereien ‑ fertig.

Ja, hört sich spaßig an. Was für Tiere suchst du denn da?

Vor allem Tiere, die unter Schutz stehen. Überall auf der Welt gibt es Tiere, die man nicht fangen und nicht aus dem Land bringen darf. Manche Menschen tun das aber. Die finde ich dann ‑ todsicher!

Was passiert mit den Leuten, die so etwas tun?

Man nimmt ihnen die Tiere weg und bestraft sie.

Woher weißt du denn überhaupt, wie Schlangen riechen?

Zuerst musste ich ganz viele Gerüche lernen. Dazu ist mein Hundeführer, der Tobias, sogar mit mir in den Frankfurter Zoo gegangen. Da durfte ich dann an Nashorn-Stroh, Schildkröten und Riesenschlangen riechen. Die Gerüche hab ich mir  gemerkt - ganz einfach.

Also, ist das wirklich so einfach?...

Ihr Menschen mit euren  Nasen! Hundenasen sind viel feiner und können sich unendlich viele Gerüche merken.

Bist du der einzige Artenschutz-Hund am Frankfurter Flughafen?

Nee, ich hab noch einen Kollegen. Das ist der Uno, der ist vier Jahre alt und ein Labrador. Wir wechseln uns bei der Arbeit ab. Ist ja auch klar, sonst bekommt immer nur er die Leckereien.

Stimmt, das ist  ungerecht. Und was machst du in deiner Freizeit?

Genau dasselbe wie andere Hunde: Stöckchen suchen, Gassi gehen, Schuhe kaputt beißen und so weiter. Ich wohne bei meinem Hundeführer Tobias und seiner Familie. Da gefällt’s mir echt gut.

Und was ist, wenn du mal alt bist und nicht mehr so gut riechen kannst?

Dann bekomme Pension ‑ nee, im Ernst: Wenn meine Nase mal schlechter wird, bleib ich  Familienhund. Ist ja auch schön.

Liebe Amy, vielen Dank für das Gespräch!

Gern geschehen (schnüff, schnüff)... Gern geschehen (schnüff, schnüff)... sag mal, was hast du da eigentlich in der Hosentasche? Darf ich mal gucken? Oh, lecker Wurst (schleck, schmatz). Danke und schönen Tag noch! WUFF!

7A – 2a  Artenschutz.

Jeden Tag sterben auf der Erde Tiere und Pflanzen für immer aus. Der Mensch ist verantwortlich für dieses Artensterben. Die meisten Arten verschwinden, weil die Menschen ihre Lebensräume zerstören. Sie holzen Wälder ab und bauen Häuser und Straßen. Häufig werden Lebensräume zerstört, weil Menschen nach Rohstoffen wie Öl oder Gas suchen. Man jagt manche Tiere, weil ihre Zähne, ihr Fleisch oder ihr Fell teuer sind.

Auf unserer Erde leben viele Millionen Tiere und Pflanzen. Der Artenschutz hat die Aufgabe, Tiere und Pflanzen auf der Welt zu schützen. Das ist auch nötig, denn viele von ihnen sind bedroht. Alleine in Deutschland sind 35 Prozent der Tierarten und 26 Prozent der Pflanzenarten gefährdet. In Belarus stehen 274 Pflanzenarten und 189 Tierarten unter Artenschutz.

Jeden Tag vernichtet man viele Tiere und Pflanzen. Man muss etwas dagegen tun, sonst zerstört der Mensch die Umwelt. Die Natur arbeitet wie eine Uhr: Selbst das kleinste Rädchen erfüllt eine Aufgabe. Alle Tiere und Pflanzen sind voneinander abhängig. Wenn sich etwas ändert, hat das Folgen für die gesamte  Natur.

Der Artenschutz ist wichtig für Tiere, Pflanzen und Menschen. Früher schützte man zuerst große, schöne Tiere. Natürlich möchte auch heute niemand, dass Eisbär, Nashorn und Pandabär aussterben. Aber  auch kleine und  nicht so schöne  Arten sind wichtig, zum Beispiel, die Biene. Sie ist wichtig für viele Pflanzen und Bäume. Ohne Bienen werden wir keinen Honig, kein Obst und Gemüse haben. Und viele Tiere?  Ihnen wird ihre Nahrung fehlen.  

Etwa die Hälfte unserer Arzneien macht man aus Pflanzen. Und die Natur hat wahrscheinlich noch viel mehr Lebensretter. So hat man entdeckt, dass die pazifische Eibe2 gegen Krebs hilft. Was wird sein, wenn sie verschwindet?

Außerdem ist die Natur für Forscher und Erfinder eine Fundgrube:  Klettverschluss3, Stacheldraht4 oder Flossen5 haben ihr Vorbild in der Natur gefunden. Und es ist eben einfach schön, wenn es vor der Tür viele Pflanzen und Tiere gibt. Der Schmetterling und die Blume machen unser Leben schön und bunt.  

7A-3b.   Berühmte Personen

Hör den Text. Welche Aussagen sind richtig?

 Ein Leben für die Tiere

 

Schon als Kind beschäftigte sich Bernhard Grzimek  am liebsten mit Tieren. Mit 12 Jahren schrieb er Zeitungsartikel über die Tiere.  Später studierte er Tiermedizin und das Verhalten von Tieren. Nach dem zweiten Weltkrieg baute er den Frankfurter Zoo wieder auf. Dieser Zoo ist heute in der ganzen Welt bekannt für seine seltenen Tierarten.  Jährlich kommen 3,5 Millionen Besucher dorthin. Bernhard Grzimek kam auf Forschungsreisen in fast alle Länder der Welt.  Er drehte viele Filme über bedrohte Tiere. Der Film „Serengeti darf nicht sterben“ bekam einen Oscar.  Der Film zeigte man in 60 Ländern der Welt.

Bernhard Grzimek war Professor an mehreren Universitäten, er war Präsident von großen Tierschutzvereinen. Er kontrollierte Nationalparks in Tansania und Uganda. Auch bei sich zu Hause hatte er immer Tiere: Affen, Geparden und viele andere. Auch schrieb er Bücher über Tiere. Bekannt ist sein Lexikon „Grzimeks Tierleben“.

7A – 5a  Rote Liste

Doch woher weiß man eigentlich, welche Arten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind? Dazu gibt es die "Rote Liste". Die Weltnaturschutzorganisation veröffentlichte1 sie zum ersten Mal 1966. Und ungefähr alle zehn bis fünfzehn Jahre2 wird die Liste aktualisiert. Dann kann man sehen, wie die Lage der Tiere und Pflanzen aussieht. Die Rote Liste ist ein wichtiges Instrument des Naturschutzes. So eine Rote Liste bedeutet viel Arbeit. Tiere und Pflanzen muss man zählen und die Ergebnisse mit den alten Listen vergleichen. Seit 1998 gibt es neben der Roten Liste auch eine Blaue Liste. Dort stehen Tiere und Pflanzen, die man erfolgreich geschützt hat. Man kann diese Tiere von der Roten Liste streichen3. Neben der internationalen Roten Liste haben die Länder auch ihre eigenen Listen. In Deutschland hat jedes Bundesland seine eigene Rote Liste. Die deutschen Roten Listen beschäftigen sich mit den Tier- und Pflanzenarten Deutschlands.